LIONS Club unterstützt Projekte der Stadtbibliothek zur Leseförderung

Strahlende Augen empfingen im Kindergarten Wirbelwind LIONS-Präsident Lutz Weiler (zwischen den Damen) und Activity-Vorsitzenden Heinz Alter (hinten links) bei der Übergabe der Bücherspenden an die Leiterin der Stadtbibliothek Simone Hesse (Mitte) und Carmen Perez Costa, Leiterin des städtischen Kindergartens. Foto: Löw‘

Königstein (kw) – „Lesen ist der Schlüssel für neue Welten“, gibt Simone Hesse zu bedenken, der es als Leiterin der Stadtbibliothek Königstein ein besonderes Anliegen ist, diese wichtige Kompetenz insbesondere Kindern zu vermitteln. Aber leider besitzt der Mensch diese Fertigkeit nicht von Geburt an, Lesen muss man lernen. Und das ist manchmal gar nicht so einfach...

Zuerst erlernen Kinder die verschiedenen Lesetechniken, bevor sie dann ein Textverständnis entwickeln. Am Ende der vierten Klasse sollten Schulkinder in der Lage sein, den Inhalt eines altersgemäßen Textes zu verstehen und die darin enthaltenen Informationen auf die eigene Welt zu beziehen.

Seit 2001 wird alle fünf Jahre weltweit die sogenannte IGLU-Studie (= Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) durchgeführt, an der 47 Staaten und Regionen mit mehr als 312.000 Schülerinnen und Schüler der vierten Jahrgangsstufe teilnehmen. Das Ergebnis der aktuellen Studie ist erschreckend: Belegte Deutschland 2001 noch Platz 5, rutschte es 2016 auf Platz 21 aller beteiligten Länder ab. Fast 20 Prozent aller Viertklässler erfassen nicht, was sie gelesen haben.

Andererseits wird ab der fünften Klasse vorausgesetzt, dass alle Kinder lesen können, denn nun wird „gelesen, um zu lernen“. Wer jetzt noch nicht die notwendige Lesekompetenz besitzt, wird es schwer haben, zunächst den schulischen, später auch den Anforderungen des (Berufs-)Lebens gerecht zu werden. Aufgeschreckt durch diese prekäre Situation an unseren Schulen, initiierte die bekannte Kinderbuchautorin Kirsten Boie im letzten Jahr die sogenannte „Hamburger Erklärung“, eine Petition an das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Aufruf: „Jedes Kind muss lesen lernen“.

Nach wie vor gilt Lesen als Schlüsselqualifikation für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Alle Kinder sollten die Möglichkeit haben, richtig lesen zu lernen, um damit gleiche Chancen auf eine gute Bildung zu erhalten, unabhängig vom Elternhaus und anderen sozialen und materiellen Faktoren. Lesen kann jeder lernen, wenn die richtigen Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Lesen lernt man allerdings nicht alleine. Es bedarf der Unterstützung durch andere, und in diesem Zusammenhang gilt: Je früher, desto besser!

Besorgniserregend: Fast ein Drittel aller Eltern lesen ihren Kindern in den ersten drei Jahren nicht regelmäßig vor. Für viele Kinder ist es nicht selbstverständlich, mit Büchern aufzuwachsen. Vorlesen sollte aber ein wichtiger Teil des Alltags sein, denn aktuelle Studien zeigen, dass fast 78 Prozent der Kinder, denen im Kleinkindalter regelmäßig und mehrmals in der Woche vorgelesen wurde, das Lesen lernen leichter fällt. Durch das frühe Vorlesen erweitert das Kind seinen Wortschatz und fördert damit seine sprachliche Kompetenz. Dies wiederum hat Auswirkungen darauf, wie gut und schnell das Kind das Lesen lernt und damit den Anforderungen der Grundschule gewachsen ist.

Als öffentliche Bibliothek bietet die Stadtbibliothek Königstein neben der Bereitstellung von zielgruppengerechten Medien zahlreiche weitere Aktivitäten zur Leseförderung an und möchten damit Eltern, Kindergärten und Schulen bei der Lesemotivation und Leseförderung unterstützen.

Die Stadtbibliothek Königstein leistet einen wichtigen Beitrag dafür, dass jedes Kind lesen lernt. Dieses gesellschaftliche Engagement unterstützt der LIONS Club Königstein schon über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Dank der großzügigen Förderung ist es der Stadtbibliothek möglich, das Medienangebot im Kinder- und Jugendbereich zu erweitern, regelmäßiges Vorlesen im Kindergarten anzubieten und durch weitere Aktionen rund um das Thema „Lesen“ (Lesefest, Autorenlesungen, Leseclubs usw.) die Motivation zum Lesen zu fördern. Bereits seit August sind die Vorleserinnen der Stadtbibliothek auch im Städtischen Kindergarten im Einsatz und freuen sich nun gemeinsam mit den Kindern über die neuen Bücher.



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