Nachhaltige Beleuchtung: Insekten schützen

Foto: Stadt Königstein

Licht bietet Sicherheit in der Nacht, verströmt Behaglichkeit und dient immer öfter der Verschönerung. Nächte werden daher heller und heller. Angestrahlte Bauwerke, Skybeamer und Straßenleuchten erhellen den Himmel Nacht für Nacht. Inzwischen werden Lampen an der Hausfassade montiert, um sie von unten bis oben anzuleuchten. Selbst der Garten wird mit Solarlampen versehen – ohne Funktion, nur weil es im Dunkeln schön aussieht. So gibt es fast keinen Bereich mehr, wo die natürliche Dunkelheit der Nacht vorherrscht. Unnötige Beleuchtung wird Lichtverschmutzung genannt. Sie hat gravierende Maße angenommen. Doch was ist das Problem?

Seit rund drei Milliarden Jahren ist der tägliche Hell-/Dunkelrhythmus in den Genen fast aller Organismen fest verankert. Er steuert lebenswichtige Prozesse wie Wach- und Schlafphasen. Der Wechsel von Tag und Nacht gibt den Takt des Lebens in der Natur. Erst im Dunkeln schüttet der Körper das Schlafhormon Melatonin aus, das für einen erholsamen Schlaf benötigt wird. Ein Großteil der Tiere ist nachtaktiv und auf die natürliche Lichtquelle der Nacht, das Mondlicht, angewiesen. Helle Lichtquellen locken besonders Insekten an und viele kommen dabei um. Zugvögel verlieren durch das künstliche Licht die Orientierung, Gartenvögel kommen aus dem Takt. Unnötige Beleuchtung verbraucht zudem viel Energie und lässt den Sternenhimmel verschwinden.

Was kann man dagegen tun?

„Bitte verwenden Sie so wenig und sparsame Lampen wie möglich und nutzen Sie insektenfreundliche Leuchtmittel“, appelliert die städtische Umweltbeauftragte Birte Sterf an die Königsteiner Bürgerinnen und Bürger. „Dies hilft auch anderen nachtaktiven Tieren und spart Energie.“

Eine Information des Hessischen Umweltministeriums gibt dabei Hilfestellungen. Unter dem Titel „Der richtige Umgang mit künstlichem Licht – Nachhaltige Außenbeleuchtung“ liefert jetzt ein Faltblatt Hinweise zum Kauf von insektenverträglichen Lampen, der richtigen Montage sowie Schaltung – und einem möglichen Verzicht. Es ist erhältlich bei der Kur- und Stadtinformation, Hauptstraße 13a.



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