Neue, bedrohte Tierart im Opel-Zoo: Indonesische Hirscheber

Durch den anstehenden Brexit kam es zu Verzögerungen bei der Ausstellung der Ausweispapiere, doch jetzt sind die Hirscheber endlich im Taunus eingetroffen
Foto: Archiv Opel-Zoo

Königstein (kw) – Aktuell geht es Schlag auf Schlag im Opel-Zoo. Die in der letzten Jahrespressekonferenz (wir berichteten) angekündigten Neuankömmlinge sind endlich aus dem Zoo Chester, England angekommen: Ein männlicher und ein weiblicher Hirscheber haben die ehemalige Känguru-Anlage im unteren Zoobereich bezogen und erkunden bereits das Außengehege – gut sichtbar für die Zoobesucher.

Aufgrund des Brexit kam es laut Zooführung in Großbritannien leider zu Verzögerungen bei der Erstellung der Ausfuhrpapiere, weswegen die Babirusa, wie Hirscheber in Indonesien genannt werden, erst jetzt ihr neues Gehege beziehen konnten. Damit ist der Opel-Zoo der sechste Halter dieser Tierart in Europa.

Hirscheber gehören zur Familie der Schweine. Sie leben in Südostasien und kommen ausschließlich in Indonesien auf Sulawesi und kleinen vorgelagerten Inseln vor. Ihr Lebensraum ist der tropische Regenwald entlang von Gewässern. Sie sind vor allem durch den Verlust des Lebensraums durch Bevölkerungswachstum, Waldrodungen und Wilderei bedroht. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft Hirscheber als „gefährdet“ und die Bestände als rückläufig ein.

Seit 2002 führt der Opel-Zoo das so genannte European Ex-Situ Programme (EEP) für Hirscheber und übernimmt so die Verantwortung für deren Erhaltungszucht in Europa. Um eine weltweite Kooperation der Hirscheberhalter zu ermöglichen, führt der Opel-Zoo zudem das Internationale Zuchtbuch.

Das Paar Hirscheber ist erst eineinhalb Jahre alt. Die Hauer beim männlichen Tier werden erst noch wachsen, durchstoßen dann den Nasenrücken und bilden sich im Laufe der Jahre zur imposanten Größe aus. Sie biegen sich nach oben, ähneln dann ein wenig einem Hirschgeweih und geben dem Hirscheber das etwas skurrile Aussehen. Beide Tiere verstehen sich sehr gut und wurden bereits in Chester aneinander gewöhnt, sodass mit etwas Glück in den nächsten Jahren mit Nachwuchs gerechnet werden kann.



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