Neue Sperrmüllregelung wäre nicht gut bedacht

Unser Leser Ivo Vendolsky, Kurmainzer Straße, Königstein, schreibt zum Thema Müllabfuhr Folgendes: Wie in der KöWo berichtet, ist vorgesehen, die derzeitige gut eingefahrene Organisation der Sperrmüllabfuhr zu verändern.

Nach derzeitiger Regelung wird – über die Grundsteuer finanziert – der Sperrmüll nach festem Terminplan vierteljährlich abgeholt. Hierbei haben die Hauseigentümer/Mieter an einem Abend den Sperrmüll – der zum erheblichen Teil Wertstoffgüter enthält – vor dem Haus abzulegen. Diese generelle Terminierung gibt Interessenten die Möglichkeit, diese Wertstoffe auszusortieren und einer erneuten Verwendung zuzuführen. Nach Erfahrungswerten wird dadurch das Sperrmüllaufkommen um etwa ein Drittel reduziert. Eine durchaus sinnvolle volkswirtschaftliche und nachhaltige Lösung. Am darauffolgenden Tag wird der Sperrmüll abgefahren und die Stadt ist wieder sauber.

Die angedachte Änderung der Sperrmüllabfuhr sieht eine sporadische Abfuhr nach Anmeldung der Güter mit Spezifikation und Umfang mit dann auch im Einzelfall zu entrichtenden Kosten vor. Dies wird dazu führen, dass dann Sperrmüll mit den enthaltenen Wertstoffgütern vor dem Haus gelagert werden muss. Wegen der Einzelterminierung entfällt die Möglichkeit einer Weiterverwendung der enthaltenen Wertstoffgüter. Auch werden bei Ablagerungen bei den angemeldeten Abfuhrorten auch Benachbarte ihren Sperrmüll mal eben schnell dazulegen. Und diese Sachen bleiben dann nach Abfuhr der angemeldeten Güter auf der Straße liegen, und es wird Tage dauern, bis auch diese entsorgt werden. Und dies sieht dann wahrlich nicht schön aus und verursacht erhebliche Mehrkosten. Wer ist dann eigentlich für deren Entsorgung zuständig? Das Straßenbild der Kurstadt wird darunter erheblich leiden!

Auch sollte bedacht werden, dass dann durch den Wegfall der Möglichkeit einer Weiterverwertung der Wertstoffgüter ein um etwa ein Drittel erhöhtes Sperrmüllaufkommen entstehen wird. Auch besteht dann die Gefahr der wilden Ablagerung von Müll an schlecht einsehbaren, unzugänglichen Stellen, eventuell sogar – wie bereits gehabt – in den umliegenden Wäldern. Die Stadt Frankfurt hat zur Vermeidung dessen in einem nahezu ähnlichen System die Notwendigkeit gesehen, „Mülldetektive“ einzusetzen.

Die Stadt Königstein hat mit dem derzeitig praktizierten System der Sperrmüllentsorgung ein für den Bürger einfaches und kostengünstiges System mit der Möglichkeit der Weiterverwendung von Wertstoffgütern geschaffen. Dies ist ressourcenschonend und nachhaltig. Und dies sollte erhalten bleiben.



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