Neueste Hilfsaktion von Medical Mission Network

Das Ärzteteam von Medical Mission im Einsatz in dem kleinen Dorf Santa Maria Poniente Fotos: privat

Königstein (kw) – Pater Dr. Bennet Tierney hat vom 21. Februar bis 6. März 2021 wieder die mexikanischen Ärzte von Medical Mission Network bei ihrem regelmäßigen Hilfseinsatz in die von Corona besonders stark betroffenen abgelegenen Maya-Dschungeldörfer begleitet.

Ein typisches Beispiel für die Situation dort ist das kleine Dorf Santa María Poniente mit etwa 754 Einwohnern, wo das Team besonders die Patienten mit vorwiegend Bluthochdruck und Diabetes Mellitus behandelt hat. Gleich bei Ankunft mit ihrem mobilen Equipment sagen ihnen die Patienten, dass sie sich hier sehr oft alleingelassen und vergessen fühlen würden, da es für sie hier kaum Zugang zu medizinischer Versorgung gebe. Im Gesundheitszentrum würden nötige Medikamente fehlen und die wenigen Vorhandenen seien bereits abgelaufen.

Alles ist diesmal ganz anders

Pater Bennet schildert nach seiner Rückkehr die Situation der Dorfbewohner: „Ich war so oft mit Medical Mission Network in diesem Dorf. Wir haben immer in der Schule Beratung gegeben, ganze Familien kamen, das Dorf voller Kinder, fröhliche Gesichter, wenn wir eintrafen, als wäre der Zirkus gekommen. Jetzt ist alles anders. Die alten Leute haben Angst. Es gibt keine Kinder. Wir sind nur hier, um unsere chronisch kranken Patienten zu behandeln. Ihr schüchternes Lächeln ist von Schutzmasken bedeckt. Sie wissen wohl, dass wir es sind, ihre Freunde von Medical Mission Network. Aber es gelingt ihnen nicht zu unterscheiden, wer von uns wer ist, da auch wir von Kopf bis Fuß mit der Schutzkleidung bedeckt sind. Sonst würde die Regierung uns die Arbeit hier nicht erlauben.“

Arbeit gleicht einer Sauna

Santa Amalia ist eines der ältesten und ursprünglichsten, tief im Dschungel versteckten Maya-Dörfer. Die Menschen dort sind extrem arm, es gibt keine Elektrizität, kein fließendes Wasser, keine Toiletten. Nur eine kleine offene Palmblattdach-Kirche, umgeben von uralten Bäumen bewachsener wildromantischer Natur. „Als wir dort ankommen, kocht die Hitze, mit 35 Grad Außentemperatur und 96/97 % Luftfeuchtigkeit!“, berichtet Pater Bennet. „Es ist sehr anstrengend, denn unter unseren zwei bis drei Schichten Schutzanzug ist es so heiß und feucht wie in einer Sauna. Und das sechs, sieben Stunden lang. Wir können uns nicht erlauben, unsere Patienten, wie sonst, zu umarmen, da wir auch am Morgen andere Dörfer im Dschungel wie Francisco I Madero, eine Stunde weit weg, besucht haben und es unsere Pflicht ist, die Menschen vor Ansteckungen zu schützen, und zwar nicht nur vor Corona. Auch wenn wir einander nicht so nahe sein können wie gewohnt, spüren sie unsere Freundschaft und herzliche Verbundenheit, die wir für diese Bevölkerung empfinden. Das Gefühl der „Liebe in Aktion“ ist viel stärker als all das. Die Augen unserer Patienten signalisieren uns Respekt und Dankbarkeit. Sie wissen, dass sie geliebt und von uns nicht im Stich gelassen werden. Und es sind diese Blicke, die uns mit dem Gefühl erfüllen, dass wir heute viel mehr bekommen haben, als wir ihnen geben konnten!“

Pater Bennet erzählt weiter, dass es in jedem Dorf auch ein kleines Team gibt, das in unserem MMN Büro in Chetumal ausgebildet wurde und die Aufgabe hat, sich um die gesunde Ernährung der Kinder im Dorf zu kümmern. Denn so viele chronische Krankheiten, denen wir dort begegnen, können durch eine gesunde Ernährung der Kinder verhindert werden.

„Die Zusammenarbeit von Medical Mission Ärzten und lokalen Helfern war voller Liebe und Harmonie.“

Mit diesen Worten drückt Pater Bennet seine Freude über den gelungenen Einsatz trotz der schwierigen Bedingungen aus. Da viele Dorfbewohner durch Verlust ihrer Billiglohnarbeit in den Touristenorten durch die Pandemie jetzt noch besonders von der Armut betroffen sind, fühlen sie sich ohne regelmäßige ärztliche Hilfe von außerhalb allein und im Stich gelassen.

Aus Dankbarkeit für die kontinuierliche Hilfe von Medical Mission Network hat die Krankenschwester Lulu, eine langjährige lokale Helferin in Bacalar und Felipe Carillo Puerto, dem mexikanischen Ärzte-Team eine riesige Torte geschenkt, mit Gruppenfotos von den letzten deutschen Hilfseinsätzen und dem hellblauen Medical Mission Network Emblem verziert.

Und so hoffen wir, dass wir in einigen Monaten in Mexiko auch wieder gemeinsam mit unseren Teams aus Deutschland einen Hilfseinsatz planen können.

Umso wichtiger ist es, dass Medical Mission Network dank der Mithilfe unserer freundlichen Spender weiter dazu beitragen kann, die Gesundheit der Maya-Bewohner in ihren Dschungel-Dörfern als ihre Lebensgrundlage zu erhalten und sie mit den nötigen Medikamenten zu versorgen.

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