Orkanartiger Sturm verwüstet Wälder im Hochtaunus: Aufräumarbeiten dauern an

Der Sturm hat ganze Bäume umgeworfen oder in Stücke gebrochen. Eine besondere Gefahr geht von den angeschobenen und dadurch schräg stehenden Bäumen aus (im Bildhintergrund). Sie können jederzeit umfallen. Fotos: Witt

Königstein (kw) – Die Aufräumarbeiten entlang der öffentlichen Straßen sowie das Freiräumen der meisten Hauptwege sind zwischenzeitlich abgeschlossen, trotzdem sind im Wald aber noch nicht alle Wege und vor allem Pfade gefahrlos passierbar. Das Forstamt bittet daher eindringlich alle Waldbesucher, besonders Wanderer und Mountainbiker, in den betroffenen Bereichen möglichst die befestigten Forstwege in der nächsten Zeit bis zur weiteren Entspannung der Lage nicht zu verlassen.

Von den Meteorologen lediglich als mäßiger Wind mit Böen angekündigt, hatte sich vor zwei Wochen lokal auf einer Achse von Königstein, Falkenstein über den Fuchstanz und die Billtalhöhe bis in den Glaskopfbereich ein starker Sturm mit orkanartigen Böen entwickelt. Das Außergewöhnliche daran war aber die Windrichtung – statt wie üblicherweise aus westlichen Richtungen kamen dieses Mal die Sturmböen aus Norden und Osten. Augenscheinlich waren die gegenüber der Hauptwindrichtung bisher geschützten Bäume darauf nicht vorbereitet, in Verbindung mit den hohen Windgeschwindigkeiten wurden neben Fichten vor allem viele alte Buchen und Eichen mit ihren großen belaubten und damit schweren Kronen umgeworfen.

Das Schadbild reicht von einzelnen Bäumen über Nester- bis zu Flächenwürfen. Ein Bild der Verwüstung bieten vor allem über 130-jährige Altbuchenbestände entlang des Tillmannsweges zum Fuchstanz. Allein in diesem Bereich dürften nach Schätzungen des Forstamtes mehrere Tausend Festmeter Buchenwindwurf angefallen sein. Der Windwurfanfall vom vorletzten Montag liegt vermutlich bei insgesamt rund 13.000 Erntefestmetern im Forstamtsbereich.

Dieser neuerliche Waldverlust zusätzlich zu den Borkenkäferschäden geht einher mit hohen finanziellen Belastungen der Waldbesitzer durch hohe Räumungs- und Aufarbeitungskosten sowie deutlichen Mindererlösen bei der Vermarktung vor allem des Laubholzes außerhalb der bereits abgeschlossenen Verkaufssaison.

Das Forstamt bittet alle Waldbesucher um Verständnis für die in den kommenden Wochen verstärkt laufenden Aufräum- und Aufarbeitungsarbeiten sowie um Beachtung von entsprechenden Wegesperrungen.

Weitere Artikelbilder



X