Pandemie-Realität im Kreis Aktualität versus Ankündigungen

Unser Leser, Dr. Christoph Schlachter, Talstraße, Königstein, macht seinem Ärger über die seiner Auffassung nach zu laxe Vorgehensweise des Gesundheitsamts bei Infektionsfällen Luft: Grundschule Königstein: Am 16. März wurde in einem Teil der 4. Klasse ein Corona-Verdachtsfall gemeldet, der sich anschließend bestätigte. Am 19. März wurden dann die Eltern der Mitschüler*innen vom Gesundheitsamt des Hochtaunuskreises angerufen mit der Information, alle Kinder dieses Klassenteils sollten zu Hause in Quarantäne bleiben, nicht nach draußen gehen und natürlich nicht die Schule besuchen.

Die anderen Familienmitglieder könnten ganz normal ihrer Arbeit nachgehen und die Geschwisterkinder normal die Schule besuchen. Wohlgemerkt, alle Familienmitglieder wohnen in einer Wohnung und die Geschwister teilen unter Umständen ein gemeinsames Zimmer.

Für den 29. März sollte dann ein Termin in einer Apotheke für einen Schnelltest vereinbart werden. So lange Hausarrest und Schulausfall für alle, verbunden mit einer Infektionsgefahr der Familienmitglieder und der Weiterverbreitung durch diese.

Ist das die seit Wochen in allen Medien von Politikern auf Bundes- und Landesebene täglich wiederholt versprochene neue Strategie des vielfach Testens, vom Impfen ganz zu schweigen? Wo sind die kostenfreien Tests für Schüler und Lehrer? Wenn schon nicht 2 mal pro Woche für alle, dann doch für einige Wenige in solchen akuten Situationen? Nicht einmal das scheint möglich zu sein.

Statt dessen, nach einem Jahr Corona, immer noch die Methode der Quarantäne, ist ja auch einfach, warum dann nicht weiter so. Auch hier wohlgemerkt, Quarantäne und nicht Isolation, die ja angebracht wäre, wenn ein Mitschüler*in positiv wäre, was aber nicht bekannt ist.

Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung entnehme ich, dass Hessen daran arbeite, nach Ostern mit dem Testen loslegen zu können. Wie loslegen geht, sehen wir täglich an den eher leeren Impfzentren und sehr schleppenden Terminvergaben.

Irgendwie verstärkt sich täglich der Eindruck: So wird das eher nicht funktionieren oder mit Goethe: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. (Faust, Der Tragödie erster Teil).



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