„Plaschis“ verwandelten den Kapuzinerplatz in Kurstadt-Wiesn‘

O‘zapft is! Nach bravourösem Bierfassanstich stieß Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr (Dritter von links) mit Burgfräulein Angelika I., ihrem Junker und Plaschi-Chef Daniel Georgi, dem Bundestagsabgeordneten Norbert Altenkamp (Dritter von rechts) und Plaschi-Veranstaltungschefin Ela van der Hejyden (Zweite von rechts) auf ein erfolgreiches Fest an. Fotos: Puck

Königstein (pu) – Ein altes englisches Sprichwort besagt: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!“

Nach dieser Prämisse handelte das Organisationsteam des Narrenclubs „Die Plasterschisser“ 1971/79 („Plaschis“) um dessen Vorsitzenden Daniel Georgi und ließ sich bei den Vorbereitungen zum diesjährigen zweitägigen Oktoberfest im Festzelt auf dem Kapuzinerplatz mitnichten von Bedenkenträgern beirren. „Wir haben gefühlt zwei Jahre nur vor dem Computer zu Hause gesessen, den Kontakt zu anderen Menschen nur per Videokonferenzen gehalten und freuen uns, Euch endlich wieder aufs Herzlichste persönlich willkommenheißen zu können“, begrüßte die glückstrahlende Veranstaltungschefin Ela van der Heijden die über 300 direkt zum Auftakt erschienenen Gäste zum „Oktoberfest mit den eigenen Freunden“.

Aus allen Himmelsrichtungen, Stadtteilen und politischen Lagern war das erwartungsfrohe Publikum diesem Ruf der Plaschis gefolgt, die Dirndl und Lederhosen aus dem Schrank zu holen und endlich wieder einige fröhliche und unbeschwerte Stunden im weiß-blau geschmückten Bajuwaren-Paradies im Innenstadtherzen zu genießen.

Angesichts dieses motivierenden Rückenwinds gewährte Heijden einen kurzen Einblick in die zurückliegenden harten Wochen, in denen der Vorstand häufig gefragt worden sei, ob sich „das ganze Gedöns mit den 3-G-Regeln“ und größerem Zelt für einen Karnevalsverein überhaupt lohne. „Wenn ich mich hier so umsehe, würde ich eindeutig sagen: Ja, das lohnt sich, denn hier geht es um Menschen, die wieder aktiv am Leben teilnehmen wollen“, konstatierte sie und der spontan aufbrandende Applaus war Beleg genug, dass sie mit dieser Meinung alles andere als alleine war.

Pandemie, nahende Bundestagswahl und sonstige Unwägbarkeiten hin oder her – für zwei Tage standen Feiern, Singen, Schunkeln, Lachen, bayrische Schmankerln und Gerstensaft ganz oben auf der Agenda. So ausgehungert, wie sie nach einjähriger Pause waren, frönten die Freunde der bayrischen Tradition in vollen (Bier)-Zügen ihrer Leidenschaft. Innerhalb kürzester Zeit hielt es den Großteil nicht mehr auf den Sitzen – kein Wunder, immerhin führten am Samstagabend das Blechgeschwader aus dem Rheingau und Co-Pilot „HIAS“, der selbsternannte „Gottestaler“, die musikalische Regie – wahre Erfolgsgaranten für mitreißende Stimmung.

Prominent besetzt war der Bierfassanstich zu Festbeginn. Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Thorsten Schorr (CDU) beeindruckte, weil er sich offenkundig nicht nur mit den Pandemieverordnungen bestens auskennt, sondern auch mit dem Einschlagen des Zapfhahns. Schon nach dem ersten Hammerschlag floss der begehrte Gerstensaft in die Krüge – Respekt! Sein Dank galt dem Verein für dessen Mut zur Veranstaltungsumsetzung: Wenn man die Coronabedingungen einhalte und fest zusammenhalte, dann „passt es auch mit dem Gemeinwohl und Feiern.“

Nach einem überragenden Samstagabend knüpfte das Weißwurscht-Frühstück unter musikalischer Begleitung der Lorcher Schlossbergmusikanten nahtlos an.

Befragt nach einem ersten Fazit, berichtete Vereinsvorsitzender Daniel Georgi von zahlreichen positiven Rückmeldungen, „weil endlich ein Stück Normalität zurückgekehrt ist und endlich mal wieder unbeschwert gefeiert werden konnte.“

Sofern sich die Lage nicht drastisch verschärft, wollen die von ihren positiven Erfahrungen rund um das Oktoberfest getragenen „Plaschis“ mit Optimismus an die Planung der sich nähernden Fastnachtskampagne herangehen. „Mit 2-G-Regelung sollte es möglich sein, aber wir werden das noch in aller Ruhe besprechen“, zeigte sich Georgi vorsichtig optimistisch.

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