Polizei brachte verletztes und verirrtes Füchslein in den Wald zurück

Königstein (pu/kw) – „Am 20 Juni kam eine Dokumentation im hr im Fernsehen über „Füchse in der Stadt“ – am Beispiel Berlin. Am 12. März kam der Fuchs dann auch zu uns in Königstein zu Besuch!“, informierte die Schülerin Luisa Burgardt aus der 8. Klasse des Taunusgymnasiums Königstein die Redaktion der Königsteiner Woche über ein alles andere als alltägliches Ereignis. Aufmerksam wurde die gerade vom Einkauf zurückkehrende Schülerin auf den ungewöhnlichen Gast durch ihre Nachbarin, die gerade versuchte, den Fuchs mit ihrem Besen daran zu hindern, dass er weiter Richtung Innenstadt traben konnte.

„Gemeinsam bugsierten wir den Fuchs vorsichtig wieder Richtung Wald beziehungsweise Richtung Kurpark. Weglaufen wollte er nicht. Uns stellten sich daher die Fragen: War er vielleicht krank? Oder war er einfach nur neugierig?“, schildert Luisa Burgardt das Geschehen. Da das Forstamt schon geschlossen gewesen sei, habe sich die herbeigerufene Polizei des Ausreißers angenommen.

Nachgefragt bei der Polizeistation Königstein nennt Polizeikommissar Christian Klös weitere Details zum ungewöhnlichen Einsatz, der ihn und seinen Kollegen, Polizeikommissar Robin Reis, für gut eineinhalb Stunden beschäftigen sollte.

„Als wir uns ein erstes Bild über die Lage verschafften, saß der Fuchs ausgesprochen ruhig am Rand des Kurparks und machte geradezu einen lethargischen Eindruck, ohne irgendwelche Anstalten, davonzulaufen.“ Daraus resultierend versuchten die beiden Polizeikommissare, weiteren Fachrat hinzuzuziehen, und erreichten schließlich nach mehreren vergeblichen Versuchen einen Jagdpächter aus Mammolshain, der sich des offensichtlich verletzten Problemfalls annahm.

„Genau in dem Moment, als die schwere Entscheidung gefallen war, das Tier durch einen Gnadenschuss von seinem Leid zu erlösen, schreckte der Fuchs plötzlich auf und machte anschließend einen deutlich lebendigeren Eindruck“, berichtete Christian Klös. In der gemeinsamen Überzeugung, dass er dann doch seine Verletzung im Wald auskurieren könne, sei er anschließend mit Hilfe einer Wolldecke eingefangen worden. „Danach haben wir den Fuchs in einen Karton gesetzt und sind mit ihm Richtung Ruppertshain gefahren, wo wir ihn hinter dem KTC im Wald ausgesetzt haben und er davonlief“, beendete der Polizeikommissar seinen Bericht.

Als Tipp gab er für alle, die unter Umständen in ähnliche Situationen kommen, mit auf den Weg, in jedem Fall Vorsicht walten zu lassen, Abstand zu halten und die Polizei zu rufen.

Und Schülerin Luisa Burgardt fügte abschließend noch hinzu: „Übrigens, laut der Deutschen Wildtierstiftung, „wurde der letzte Tollwut-positive Fuchs 1995 festgestellt, und seit 2008 gilt Deutschland nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit als frei von terrestrischer Tollwut.“ Weitere Infos unter www.deutschewildtierstiftung.de.

Trotzdem, immer schön vorsichtig bleiben!

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