Runder Tisch zu „Blühwiesen“ wäre wünschenswert

Zum Thema „Blühwiese“ meldet sich Dr. Hans-Georg Mark, Grüner Weg, Königstein, zu Wort: Als das Projekt „Blühwiese“ neben dem Kurbad im letzten Jahr Gestalt angenommen hatte, war nicht sicher, ob dieses Areal dafür geeignet sein würde. Erfreulicherweise haben sich die Hoffnungen der Initiatoren wohl erfüllt.

Als Mitglied des Entomologischen Vereins Apollo (gegründet 1897), der vielen Königsteinern durch den jährlichen Aktionstag auf dem Vereinsgrundstück im Forellenweg bekannt sein dürfte, und als Mit-Buchautor über Schmetterlinge im Hochtaunuskreis, im Main-Taunus-Kreis und der Stadt Frankfurt möchte ich mir noch einige Bemerkungen erlauben.

• Das Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) ist seit vielen Jahren in Königstein heimisch. Man kann es auf dem Bangertgelände und im Reichenbachtal in Anzahl antreffen.

• Der ökologische Wert von Blühwiesen steht außer Frage. Das vorgeschlagene Woogtal als weiterer Standort kann aber lediglich – wenn überhaupt – nur als zweite Wahl angesehen werden. Wildblumen lassen sich nicht einfach so kultivieren, sie brauchen ein geeignetes Umfeld. Der Umweltbeauftragten Birte Sterf ist zuzustimmen, es könnte Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, um im Woogtal eine geeignete Blühwiese entstehen zu lassen.

• Warum will man nicht auf Bestehendes zurückgreifen? Eine angedachte zweite Blühwiese besteht bereits. Sie liegt zwischen Bangertweg und dem Rombach. Es blühen hier Saug- und Fraßpflanzen wie Wiesen-Witwen-Blume, Rotklee, Hornklee, Flockenblume, Sauerampfer und viele andere. Neben zahlreichen Insektenarten sind als Tagschmetterlinge und tagsüber fliegende Nachtschmetterlinge anzutreffen: Ampfer-Grünwidderchen (A.statices), Sechsfleck-Widderchen (Z.filipendulae), Sumpfhornklee-Widderchen (Z.trifolii),verschiedene Weißlinge und Dickkopffalter, Großes Ochsenauge (M.jurtina), Kleiner Feuerfalter (L.phlaeas), Kleines Wiesenvögelchen (C.pamphilus) und viele weitere Arten. Es ist lediglich für eine vernünftige Biotoppflege zu sorgen. So sollte für den Erhalt der Vielfalt eine Mahd nicht vor Ende Juli/August erfolgen.

• Ein „runder Tisch“ wäre wünschenswert, um ins Gespräch zu kommen und das Wissen der fachlichen Experten zu bündeln. Der Entomologische Verein Apollo ist seit Jahren hier ansässig und unterstützt Projekte dieser Art sehr gerne. Die Wertschöpfung der natürlichen Ressourcen ist mehr denn je unser aller Anliegen.

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