Schulimkerinnen der SAS unterstützen Schulen in Sambia

Die Bienenkästen werden mit einem Seil hochgezogen und mit einem großen Haken am Ast befestigt. Das schützt die Kästen vor Vandalismus, Tierfraß und niedrigen Buschfeuern. Die Bienenschwärme beziehen am liebsten Kästen in 2-4 m Höhe. Foto:Privat

Königstein (kw) – Bereits seit 2005 unterstützen die Imkerinnen der St. Angela-Schule Kleinbauern in Sambia, indem sie Bienenkästen spenden, die von der Organisation COMACO verteilt werden. Beteiligte Kleinfarmerfamilien erhalten kostenlos 5 „top-bar-hives“. Die Idee ist, den in ärmlichsten Verhältnissen lebenden Familien eine nachhaltige Einnahmequelle zu verschaffen, um deren Lebensstandard anzuheben. Alle an dem Projekt beteiligten Familien erhalten über Seminare und ein von COMACO betriebenes Farmradio Unterstützung in der Landwirtschaft, im Hausbau und bei der Aufforstung. Als Gegenleistung verzichten sie auf Wilderei, Brandrodung und das Fällen von Bäumen zur Holzkohleproduktion für den Verkauf. Der aus den entstehenden Bienenwäldern gewonnene Honig wird von den Kleinbauern zu einem sehr guten Preis an COMACO verkauft. COMACO vermarktet dann den Honig über Supermarktketten in den größeren Städten Sambias.

Damit nicht genug, startete COMACO gemeinsam mit der IMKER-AG im September mit Beginn der zweiten Honigsaison des Jahres ein Schulprojekt, um das Thema Klimaschutz und nachhaltige Landwirtschaft auch an der Schule zu befördern. Julius Mwale, der bei COMACO für die Verteilung der Bienenkästen und deren Kartierung zuständig ist, fiel auf, dass zum einen die Kinder in den Dörfern sich sehr für die Bienen ihrer Eltern interessierten und zum anderen, trotz aller Aufrufe, die Brandrodung und Abholzung rund um die Mvuwa Primery School (MPS) ein großes Ausmaß angenommen hatte. Die MPS ist eine öffentliche Schule auf dem Land für die Klassenstufen 1 – 7 und besitzt eine „Production Unit“. Schüler und Schülerinnen betreiben unter Anleitung Landwirtschaft, auch um den eigenen Speisezettel der Schule zu bereichern. Daher waren die zehn Bienenkästen, die dank des Einsatzes der Königsteiner Imker-Mädchen gespendet werden konnten, hoch willkommen. Unter Anleitung eines COMACO-Imkermentors begaben sich die SchülerInnen auf die Suche nach geeigneten Standorten. In Sambia sind das große Bäume mit einer Krone, welche die in den Bäumen aufgehängten Kästen beschatten. Auf der Suche nach einem alten Baum merkten die Kinder sehr schnell, wie sich ihre Umwelt verändert hatte: Es fand sich einfach kaum noch ein ausreichend großer Baum. Fast alle dickeren Exemplare waren gefällt und in Form von Holzkohle verkauft worden. Als dann endlich „Kandidaten“ gefunden waren, wurden die Kästen montiert und gemeinsam aufgehängt.

Jetzt heißt es warten auf wildlebende Bienenschwärme, die auf ihrer Suche nach einer passenden Unterkunft in die Kästen einziehen sollen.

Wie schnell das funktioniert, wird auch ein Zeichen für eine mehr oder weniger intakte Natur sein. Der Ertrag aus dem geernteten Honig verbleibt an der Schule. Wieviel das sein wird, hängt davon ab, wie geschädigt die Natur im Umkreis bereits ist. Die Bienen sammeln Nektar vor allem aus den Blüten der Bäume und am Boden wachsender Wildblumen. Abholzung und Brandrodung zerstören die Nahrungsgrundlagen der Bienen. Daher hat der Direktor der Schule fest zugesagt, dass die Schulgemeinde aktiv gegen diese Umweltzerstörungen vorgehen wird. Die MPS soll die erste Schule sein, bei der Bienen zur Verhaltensänderung bei Kindern und Erwachsenen beitragen, denn wer die Kinder erreicht, verändert die Zukunft. Noch viele Schulen sollen folgen. Unterstützer*Innen für dieses Schulprojekt sind sehr erwünscht! Für weitere Informationen genügt eine Mail an ute-herrmann[at]t-online[dot]de oder ein Blick auf die Homepage der SAS: www.st-angela-schule.de



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