Schutzmann vor Ort klärte über Betrugsmaschen auf

Königstein
(gs) – Charmantes Lächeln und schicke Uniform – unter diesen unschlagbaren Voraussetzungen klärte der Königsteiner „Schutzmann vor Ort“, Falk Bonfils, am vergangenen Donnerstag auf Einladung der Stadt Königstein, des Seniorentreffs und der Caritas über aktuelle Betrugsmaschen – zumeist am Telefon – auf. Im fast voll besetzten Katholischen Gemeindezentrum hatten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger eingefunden, die sich aus erster Hand informieren wollten, welche Betrugsmaschen es gibt, wie man sie erkennt und wie man im Falle eines Falles reagieren sollte.

Die „Top 3“ der Betrugsmaschen, so Falk Bonfils, seien im Moment der Telefonbetrug durch falsche Polizeibeamte, der Enkeltrick und der besonders perfide Schockanruf. Sein Vortrag sah nicht nur die Erklärung der einzelnen Betrugsmaschen vor, sondern er gab auch Verhaltenstipps, wie diese erkannt und damit verhindert werden können.

Als Schutzmann vor Ort hat Falk Bonfils seit vergangenem Jahr sein Büro in Königstein und ist damit „ganz nah“ am Bürger. Er hat ein offenes Ohr für deren Anliegen und kann sich Zeit nehmen, zu beraten und zu unterstützen. Darüber hinaus ist er Ansprechpartner für Stadt und Gemeinde, Behörden, Schulen, Kindergärten und Vereine – eine Aufgabe, der sich Falk Bonfils gerne widmet, denn er schätzt das persönliche Gespräch und ist des Öfteren auch persönlich in der Stadt anzutreffen.

Hinter den Betrugsmaschen stecken, so berichtete Bonfils, gut organisierte Banden, deren „Köpfe“ meist im nicht-europäischen Ausland sitzen. Egal, um welche Betrugsmasche es sich handelt – immer fordern die Anrufer große Geldsummen (oder Wertsachen), die innerhalb kurzer Zeit übergeben werden sollen.

Bei der Masche
„Falscher Polizist“
wird den Geschädigten z.B. vorgegaukelt, dass in ihrer Nachbarschaft eingebrochen wurde, sie auf einer „glücklicherweise“ gefundenen Liste ständen und ihre Wertsachen deshalb nicht mehr sicher seien. Die Betrüger fordern als vorgebliche Polizisten die Übergabe der Wertsachen, damit diese „gesichert“ werden können. Der
Enkel- Trick
trifft gezielt ältere Menschen. Der vermeintliche Enkel (oder die Enkelin) ruft an und bittet um finanzielle Unterstützung.

Den Namen der Enkelin/des Enkels erfragen die Betrüger ganz geschickt und bauen dann ein Gespräch auf, das die Geschädigten glauben lässt, tatsächlich mit der Familie zu sprechen. Beim
Schockanruf
spielen die Betrüger ihrem Opfer am Telefon regelrechte Horrorszenarien vor – dies können schwere Unfälle oder gar begangene Verbrechen sein. Die Opfer werden durch die Art der Gesprächsführung derart geschockt, dass sie gar nicht mehr nachfragen und spontan „Hilfe“ leisten. Wenn dann ein vermeintlicher Polizist oder eine „Staatsanwältin“ innerhalb kurzer Frist hohe Geldsummen als Sicherheitsleistung fordert, zahlen die Geschädigten oft, ohne Rücksprache zu halten. Eine furchtbare Betrugsmasche, die bei den Geschädigten oft noch lange nachwirkt.

Als Maßnahme empfiehlt Falk Bonfils, sich immer rückzuversichern, ob sich der am Telefon beschriebene Vorfall tatsächlich in dieser Form ereignet hat. Dabei sollte jedoch NIE eine vom Anrufer vorgegebene Rückrufnummern genutzt werden. Er empfiehlt, immer eigene, bekannte Telefonkontakte für Rückfragen zu nutzen. Meistens, so Bonfils, lassen die Betrüger von ihrem Vorhaben ab, wenn sie merken, dass „etwas nicht läuft“. Ansonsten rät der Schutzmann vor Ort, am besten gleich aufzulegen und das Gespräch damit im Keim zu ersticken.

Für weitere Informationen hat die Polizei eine Informationsbroschüre mit dem Titel „Im Alter sicher leben“ aufgelegt, die Tipps für den Umgang mit diesen und vielen weiteren „Gefahren“ beinhaltet. Informationen gibt es auch auf der Webseite www.polizei-beratung.de.

Falk Bonfils ist „Schutzmann vor Ort“ in Königstein und informierte über (leider) oft erfolgreiche Betrugsmaschen.
Foto: Scholl



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