Sommerloch-Betrachtungen

Erwin Hasselbach, Hainstraße, äußert seine Gedanken zum Sommerloch in Königstein:

Um es gleich vorab zu sagen, seit auch die Menschen in Königstein vom Coronavirus betroffen, hoffentlich aber nicht infiziert sind, läuft auch in dieser Stadt Vieles, das zunehmend Frust und Unzufriedenheit mit sich bringt.

Wenn jetzt auch hier einige im öffentlichen Erscheinungsbild glauben, sie brauchten die zu praktizierenden Spielregeln aus eigener Überzeugung nicht mehr zu beachten, irren sie hier wie andernorts. Die Gefahr ist weiter akut und wird uns noch lange Zeit im Griff haben.

Doch auch viele andere Probleme in dieser Stadt stimmen manchen nachdenklich. Wer kann verstehen, dass Lösungsvorschläge für den innerstädtischen Verkehr, die von sogenannten Profis für viel Geld erarbeitet wurden, von ortskundigen Bürgern in der Luft zerrissen werden, vielleicht weil ihre aktive Mitarbeit für gute Lösungen vom Magistrat ignoriert wird. Wie soll sich die Verkehrsdichte innerstädtisch und in den Ortsteilen überhaupt noch verbessern können, wenn gleichzeitig der letzte Baugrund für große Wohnobjekte von Bauträgern die volle Unterstützung des Magistrates findet. Es ist erschreckend zu sehen, wie im Ortsteil Falkenstein Einfamilienhäuser reihenweise abgerissen und durch große Mehrfamilien- oder Villenhäuser ersetzt werden. In einem Ortsteil, dessen Infrastruktur jetzt schon so gut wie gar nicht mehr besteht. Das alles kann sich doch nur noch negativer auf den jetzt schon grenzwertig überlasteten Verkehr der Innenstadt auswirken.

Wer kann das Gezerre um den Philosophenweg noch nachvollziehen, bei dem sich zwei Kommunen um die wirtschaftlichen Interessen eines Unternehmens verhaken, obwohl sie beide dem Gemeinwohl verpflichtet sind.

Wie soll dauerhaft noch von einem Heilklimaort gesprochen werden können, wenn Menschen eine wichtige Voraussetzung, z.B. den „Falkensteiner Hain-Wald“, seit über zwei Jahren wegen größerer Sturmschäden zum Teil nicht oder nur mit Gefahr begehen und nutzen können.

Es ist armselig, wenn der Magistrat jammert, für die Beseitigung die benötigte Geldsumme von 20.000 Euro nicht aufbringen zu können, aber der Bürgermeister von einer Landesgartenschau träumt. Wenn das Parlament schon bei solchen Taschengeld-Beträgen nicht heftig widerspricht und die nötige Summe nicht durch einen Nachtrag zum Haushalt bereitstellt, dann kann doch von einer Sanierung des Kurbades in den nächsten 20 Jahren nicht mehr geredet werden. Aber last, but not least, ist auch zu den Sommerloch-Betrachtungen festzuhalten, dass sich der neue Wald-Friedhof in Falkenstein wieder in einem gärtnerisch so guten Zustand befindet, wie lange Jahre nicht. Dieses Lob verdient auch die Neugestaltung des alten Friedhofs am Ehrenmal, adressiert an die Stadtverwaltung und den Falkensteiner Heimatverein.



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