Sommerprogramm läuft: Picknick im Kurpark zur Musik von „Jendro“

Der einsame Gast im Vordergrund täuscht, da die Tische vor der Villa Borgnis im Corona-Modus aufgestellt sind: „Jendro“ füllte Kurhaus und Kurpark recht ansehnlich mit Zuhörern. Da musste der Fotograf schließlich als „Zaungast“ über die Hecke und durch die Gäste einen „Fernschuss“ wagen. Foto: Friedel

Königstein (hhf) – „What are you waiting for?“ schallt es durch den Kurpark und man kann dort sofort sehen, worauf die vielen Zuhörer gewartet haben: Endlich gibt es wieder ein Veranstaltungsprogramm nach der Corona-Pause. In Königstein macht „Musik im Kurpark“ hier die ersten Schritte, und das freut die Musiker, die endlich wieder in Saiten, Tasten und auf Trommeln greifen bzw. hauen dürfen, mindestens so sehr wie ihr Publikum, auch das ist zu spüren.

Die mutigen Veranstalter um Ronald Wolf von der Kur- und Stadtinformation und Wirtschaftsförderer Jörg Hormann hatten im Frühjahr ihr schon gedrucktes Sommerprogramm zunächst einmal verschrotten können, dann stampften sie in wenig mehr als drei Wochen ein neues aus dem Boden – zugegeben mit dem „Glück“, dass viele Bands noch nicht ausgebucht waren...

Die traditionell etwas jazzlastige Konzertreihe auf der Terrasse des Kurhauses Villa Borgnis, dessen Team auch für die Bewirtung der Gäste sorgt, war noch im Juni von „Jazz Department“ eröffnet worden, der erste Julisonntag gehörte dann „Jendro“, einer Königsteiner Combo, die bewusst mehr in Richtung Pop und Rock ausgewählt worden war. Allerdings setzen die Mitglieder der „Kneipenband“ dabei sehr auf den „Acoustic“-Sound. Alle sind Vollblut-Musiker, teils als Hobby, teils auch beruflich in der Veranstaltungsbranche tätig. Die Corona-Pause, in der man sich nicht einmal in einem Übungskeller treffen konnte, haben sie mit autodidaktischen Fortbildungen und musikalischen Experimenten verbracht, daher hören sich die bekannten Weisen erfrischend anders an.

„Wir sind sechs Musiker mit vier Stimmen und acht Instrumenten“, lacht Urgestein Hendrik Mangold, der zu den Gründern der Band um 2012 zählt – die Wurzeln liegen aber noch weiter zurück, als er Zivildienst im Jugendhaus schob und mit dem damaligen Leiter Daniel ein Musikprojekt gründete, um am nächsten Nachwuchswettbewerb teilzunehmen.

Der heutige Name „Jendro“ setzt sich aus Namensteilen der frühen Musiker zusammen, aber das stört schon lange nicht mehr dabei, die Auftrittsstärke flexibel zu gestalten. Diesmal sind – neben Hendrik – Johannes Buckel, Kevin Kohlhaas, Lars Mangold, Moritz Mulks und Robert Herrmann auf der Bühne und Andreas Nickel betreut die Technik, die diesmal um etliche Lautsprecher erweitert ist, um auch die große Wiese zu beschallen, wegen der Corona-Abstände. Die Ausrüstung für die städtische Veranstaltung stellt nämlich die Rock-AG, die sonst vor allem für das Open-Air-Festival auf der Burg verantwortlich zeichnet. Aber wenn in Königstein schon die Kurkapelle aus dem Jugendhaus erwachsen ist, dann können die Rocker auch die Beschallungsanlage für die Konzerte am Kurhaus beisteuern, passt doch alles super!



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