Stadtmitte: Verkehrs-Planungsbüro stellte Analysen und Varianten vor

Diese Variante für die künftige Halteregelung der Busse sticht aus den insgesamt vieren heraus. Grafik: IMB Plan

Königstein (pu) – Seitdem der Magistrat der Stadt Königstein im Taunus im Dezember 2018 die Planungsergebnisse zur Umgestaltung der Stadtmitte rund um die Konrad-Adenauer-Anlage (KAA) unter der Überschrift „Vom Parkplatz zum Platz im Park“ als Diskussionsgrundlage vorgestellt hat, wird heftig um finale Lösungen gerungen.

Im Vordergrund steht, wie berichtet, die Optimierung der Aufenthaltsqualität in den Fußgängerbereichen durch eine verbesserte Wahrnehmung der Geschäfte und deren Auslagen in der vorderen Hauptstraße, die zwar nach den Vorstellungen des Magistrats nicht in eine Fußgängerzone umfunktioniert werden soll, jedoch in einen verkehrsberuhigten Bereich. Damit das gelingt, ist die Verbannung des Durchgangs- und Schleichverkehrs ebenso angedacht wie ein verschärftes Tempolimit. Daraus resultierend wären künftig dort nur noch Busse, Taxen, Liefer- und Anliegerverkehr erlaubt. In Bezug auf das Erscheinungsbild vordere Georg-Pingler-Straße schwebt den Magistratsmitgliedern eine Verringerung der Dominanz der Busse vor. Flankierend soll der ruhende Verkehr (Parkplätze) neu geregelt werden.

Bekanntlich ist die Theorie das eine, die realistische Praxis jedoch das andere. Vor diesem Hintergrund stellte die Hanauer IMB Plan – Ingenieurgesellschaft für Verkehr- und Stadtplanung m.b.H, in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses die neueste Verkehrsuntersuchung und mögliche Varianten der künftigen Verkehrsführung vor. Eines wurde auf den ersten Blick klar: Einfach wird es angesichts der Komplexität der Verhältnisse in keinem Fall.

Für Dipl.-Ing. Claas Behrendt und seinen Kollegen Dipl.-Ing. Holger Ebert standen als Aufgaben sowohl Bestandsanalyse und Fahrtenprognose als auch Prüfung der Leistungsfähigkeit, Machbarkeit und Ausarbeitung von Konzeptvarianten auf der Agenda, bevor es an die Vorplanung geht. Zunächst lenkte Behrendt den Blick jedoch in die Vergangenheit, im Detail auf Verkehrsuntersuchungen 1997/1999 und 2004/05 in Vorbereitung eines städtebaulichen Konzepts. Damals empfahl das Verkehrsplanungsbüro die schrittweise Entwicklung der Stadtmitte. Zwei weitere Verkehrsuntersuchungen sind 2007 beziehungsweise 2010/11 in Vorbereitung der Entwicklung „Stadtgalerie“ notiert. Daraus resultierend wurde in einer ersten Konsequenz die Öffnung der Adelheidstraße für die Gegenrichtung, die Öffnung der Hauptstraße zur Erschließung des Zentralparkplatzes sowie die Öffnung der „oberen“ Klosterstraße für die Gegenrichtung realisiert.

Nichtsdestotrotz ist nach Beobachtung des Großteils der Bevölkerung das Verkehrsaufkommen an einigen Knotenpunkten nicht länger in diesem Ausmaß hinnehmbar, weshalb nach Wegen der Optimierung der Verkehrsabläufe bei gleichzeitiger Sperrung der Umfahrung der Konrad-Adenauer-Anlage für den Individualverkehr gesucht werden soll.

Um aus der jüngsten Bestandsanalyse einmal Zahlen herauszupicken: Zur abendlichen Spitzenstunde wurden am Knotenpunkt 3 (aus Richtung Adelheidstraße in die Frankfurter Straße beziehungsweise Hauptstraße einbiegend) 1.125 Fahrzeuge gezählt. Am Knotenpunkt 2 (Adelheidstraße/Klosterstraße) waren es zum gleichen Zeitpunkt abends 1.060 Fahrzeuge.

Es liegen nunmehr verschiedene durchgespielte Szenarien für optimierte Verkehrsabläufe vor, teils mit gedrehter Richtung. Ein Favorit kristallisiert sich aktuell jedoch noch nicht zwingend heraus wegen der jeweiligen Auswirkungen auf das Stellplatzangebot beziehungsweise die Anordnung der Haltestellen für die Busse.

Vier Varianten

Ein intelligentes Haltestellensystem für Letztere mit Längs- und Schrägaufstellung liegt zur weiteren Beratung auf dem Tisch. Eine spannende Frage ist dabei auch der ins Spiel gebrachte Wechsel der Fahrtrichtung, denn allein schon das Befahren der Busse die Klosterstraße hinauf im Winter bei Neuschneeverhältnissen trieb den Abgeordneten bereits am Ausschussabend die Sorgenfalten auf die Stirn. Nun sind die Gremien gefordert, über die Vorschläge im Detail zu beraten.



X