Steine sammeln für den Natur- und Artenschutz

Bevor das Grüne bunt wird, muss es braun sein und das Grau muss raus: Die Stadtverwaltung bittet um Mithilfe bei der Entfernung der Steine aus dem Kurbadacker. Foto: Stadt

Königstein (kw) – Am Samstag, 7. September, geht es auf der geplanten Blumenwiese neben dem Kurbad den Steinen an den Kragen. Sie müssen vor der Aussaat eingesammelt werden und alle Königsteiner Bürgerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen, bei dieser Aktion mitzuhelfen.

Wie berichtet, bereitet die Stadt Königstein zurzeit die Anlage einer Blühwiese neben dem Kurbad vor. Bisher befand sich dort eine Rasenfläche, die mindestens einmal im Monat vom städtischen Betriebshof gemäht wurde. „Das einheitliche Grün hatte einen Nachteil“, so die städtische Umweltbeauftragte Birte Sterf, „es gab fast keine Blütenpflanzen auf der Fläche und damit auch keine Nahrung für Insekten“. Anfang August pflügte Steffen Haas vom Betriebshof die bisherige Rasenfläche mit seinem Traktor um; denn das Gras ist konkurrenzstärker als Wildblumen und musste daher zunächst untergepflügt werden. Dabei kamen jedoch allerhand Steine und kleinere Findlinge zum Vorschein. Dies ist ganz typisch für den sogenannten Faulschiefer im Taunus, stört aber beim Einsäen der Wildblumensamen.

„Wir bitten daher die Königsteiner Bürgerinnen und Bürger darum, uns zu helfen und die größeren Steine von der zukünftigen Wiesenfläche abzusammeln“, so Gabriela Terhorst, ehrenamtliche Gründezernentin der Stadt Königstein.

Der Betriebshof wird mit seinem Radlader die eingesammelten Steine am oberen Ende der Wiese zu einem Steinhaufen aufschichten. Dort wurde zum Schutz einer Baumhasel ein Streifen Gras belassen, um die Wurzeln des Baumes nicht zu schädigen. Nun ist zudem Platz für einen Steinhaufen, der als Lebensraum für Eidechsen, Kröten und Insekten dienen wird. Die locker aufgeschichteten Steine bieten den Tieren Schutz durch vielfältige Verstecke, sichern ihnen einen Platz zum Überwintern und erleichtern so mancher Tierart zudem die Nahrungssuche. Mit der Steine-Sammelaktion können also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Ein neuer Lebensraum wird geschaffen und die Einsaat von Wildblumen erleichtert.

Die Steine-Sammelaktion beginnt um 10 Uhr. Für eine kleine Erfrischung ist gesorgt. „Wir würden uns über viele Helferinnen und Helfer freuen, die uns bei dieser wichtigen Naturschutzmaßnahme unterstützen könnten“, so Gerd Böhmig, Fachdienstleiter für Grünflächen und Umwelt. „Schließlich soll noch im September eingesät werden, sobald etwas Regen in Sicht ist.“



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