Stellungnahme der Stadt: Verkehrsversuch in Königstein – Workshop zum gewünschten Rückbau geplant

Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer vergangenen Sitzung beschlossen, den jetzigen Verkehrsversuch zur Verkehrsdrehung in der Stadtmitte zu stoppen. Bürgermeister Leonhard Helm: „Alle Fachleute, die mit dem Verkehrsversuch befasst sind, bedauern diese Entscheidung sehr.

Alle umsetzbaren Alternativen waren ja zuvor schon von den Gremien verworfen worden. Wir sahen den Versuch auf einem guten Weg und wollten gerne zusammen mit dem beauftragten Planungsbüro weitere Erkenntnisse gewinnen, indem wir die Schwachstellen aufdecken und Veränderungen austesten können. Stattdessen stehen wir jetzt wieder am Anfang.“

Die Zurücknahme des Versuchs wird nach jetzigem Zeitplan in den Weihnachtsferien erfolgen. Stadtplaner Kai Prokasky: „Wir können keine Umbaumaßnahmen vornehmen, wenn täglich hunderte Schülerinnen und Schüler an den Haltestellen ein- und aussteigen. Die diesjährigen Herbstferien sind aber für bauliche Veränderungen zu kurz.“

Die große Schwierigkeit, die jetzt auf die Stadt zukommt, ist der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen. Der Bürgermeister: „Fast alle Haltestellen der Stadt sind inzwischen barrierefrei, gerade die wichtigen der Stadtmitte fehlen aber noch. Das war bewusst aufgeschoben worden. Die Verkehrsdrehung hat den Umbau für den behindertengerechten und Kinderwagen freundlichen Ein- und Ausstieg möglich gemacht.“

Der beauftragte Verkehrsplaner wies mehrfach in den Gremiensitzungen eindrücklich darauf hin, dass der barrierefreie Ausbau bei einer Zurücknahme der Verkehrsdrehung nicht möglich sei, wie es eigentlich erforderlich wäre.

Bürgermeister Helm: „Ich bin nicht bereit die Verantwortung dafür zu übernehmen, die ursprüngliche Version mit den gesetzwidrigen hohen Einstiegsstufen, die für gehbehinderte Menschen und Mütter mit Kinderwagen sehr benachteiligend war, wieder herzustellen. Auf der Häuserseite ist wegen der Einfahrten einfach nicht genug Platz für so einen Umbau.“

Der Wegfall der Parkplätze, der heftig kritisiert wurde, war im Versuch dagegen nur temporär geplant. Prokasky: „Für den Versuchszeitraum mussten wir die Parkplätze aufgeben. Das wäre allerdings nicht die endgültige Lösung gewesen, aber wir konnten für einen Versuch natürlich nicht auch noch in die Grünanlage eingreifen und diese baulich verändern. Zum Gesamtkonzept gehört selbstverständlich die Neugestaltung des Parks und des Parkplatzes.“

Die Stadt kann jetzt nicht einfach in einem Schnellschuss die Ausgangslage wieder herstellen, denn die Stadtverordneten wünschen durchaus eine Verkehrsberuhigung rund um den Kapuzinerplatz. Helm: „Wir werden jetzt den Magistrat, Vertreter des Bauausschusses, Geschäftsleute, Bürgerinnen und Bürger, Verkehrsplaner, den Verkehrsverband Hochtaunus und andere Beteiligte zu einem Workshop einladen, damit es bis Dezember eine Lösung, vor allem für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen gibt. Dabei werden wir nicht an der jetzigen Variante festhalten, sondern gemeinsam an einer konstruktiven Lösung arbeiten, damit die Neugestaltung der Stadtmitte weiter Gestalt annehmen kann.

Ziel muss es sein, bei der Durchführung des Rückbaus einen beschreitbaren alternativen Weg beschlossen zu haben, damit die Innenstadt nicht über Jahre in Baustellen versinkt.“

Bis Weihnachten bleibt die Innenstadt auf jeden Fall so, wie man es aus den vergangen Monaten gewohnt ist und auf den Parkplätzen ist das Kurzzeitparken weiter eine Stunde lang kostenlos.



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