Bad Soden/Königstein (kw) – Unter der künstlerischen Leitung ihres Dirigenten Franz-Josef Staab bringt die Camerata Taunus e. V. am 7. September um 17 Uhr im Augustinum Bad Soden-Neuenhain Streicherstücke verschiedener Stilrichtungen zu Gehör. Das Ensemble wurde vor zwei Jahren gegründet und besteht aus ambitionierten Amateuren und professionellen Musikern aus dem Großraum Taunus.
Höhepunkt ist zweifelsohne das Doppelkonzert von J. S. Bach BWV 1060. Es zählt zu seinen schönsten Werken, nicht zuletzt wegen des langsamen Mittelsatzes, bei dem die Kantilenen der Solostimmen innig miteinander verwoben sind. Bekannt sind zwei Fassungen: Eine in c-moll für zwei Cembali und eine andere in d-moll, die zumeist von Solo-Oboe und Solo-Violine interpretiert wird. Denkbar ist hier aber auch eine Besetzung mit zwei Solo-Violinen und genau diese ungewöhnliche Version wird von der Camerata Taunus e. V. gespielt, wobei Antonio Pellegrini die erste und die Konzertmeisterin Jooni Hwang die zweite Stimme übernehmen.
In Form der ballettartig anmutenden Musette (op. 24) von J. Offenbach wird zudem ein Stück für Solo-Cello und Streicher dargeboten. Den anspruchsvollen Solo-Part spielt Liudmila Firagina, die zugleich die Stimmführung der Cellogruppe innehat.
Zu hören ist außerdem das Divertimento KV 136 von W. A. Mozart. Es ist das erste von drei Divertimenti (KV 136, 137 und 138, auch bekannt als Salzburger Sinfonien), die allesamt als Streichquartett oder von mehreren Streichern ausführbar sind, und sich durch große Leichtigkeit, Spielfreude und Virtuosität auszeichnen. Im Gegensatz zu anderen italienischen Serenaden verzichten sie auf das Menuett und bestehen somit nur aus drei Sätzen.
Darüber hinaus erklingen noch zwei romantische Stücke zweier nordischer Komponisten. Zum einen die tief traurigen elegischen Melodien (op. 34) von E. Grieg. Sie basieren auf seiner Vertonung von Gedichten des Norwegers A. O. Vinje (op. 33) und sind eine Umarbeitung von zwei dieser Lieder („Herzwunden“ und „letzter Frühling“) für Streichorchester. Zum anderen das Impromtu für Streichorchester (op. 5) von J. Sibelius, das durch zarte, fast sphärisch anmutende con-sordino-Klangfarben (mit Dämpfer gespielt) verzaubert.
Karten sind erhältlich an der Abendkasse zum Preis von 20 Euro (ermäßigt 12 Euro).