Test beendet! Magistrat wird nun über neue Abfallbehälter entscheiden

Sind zufrieden, von links: Heinrich Alter BID-Initiative, Gerd Böhmig Bauamt, Oliver Bördner vom Betriebshof und Jörg Hormann Stadtmarketing Fotos: privat

Königstein (kw) – Seit Mitte August lief auf Initiative des Vereins „Business Innovation Districts (BID) Innenstadt Königstein im Taunus“ ein Test zu neuen Abfallbehältern in der Innenstadt. An den Bushaltestellen in der Georg-Pingler-Straße und in der Hauptstraße wurden probeweise neuartige Behälter der drei Typen „Abfallhai“, „Stuttgart“, „Santo“ von drei Lieferanten und in zwei Größen aufgestellt.

Neu war bei allen, dass die weißen Plastik-Müllbeutel nicht mehr wie bei den bisherigen Behältern hässlich heraushängen und dass eine separate Öffnung für Zigarettenkippen angeboten wird. Bisher wurden Zigaretten auf dem horizontalen Dach der alten Behälter ausgedrückt und dort abgelegt, mit der Folge, dass die Reste von jedem Windstoß auf dem Gehweg verteilt wurden.

Nach dem Testende und einigen Nutzerbefragungen konstatiert Heinrich Alter, Beisitzer im Verein BID Innenstadt Königstein: „Alle drei Typen werden von den Nutzern bei Bedarf schnell gefunden, die Öffnungen von ihnen als geeignet beurteilt. Der Typ ‚Abfallhai‘ und insbesondere der Typ ‚Stuttgart‘ schneiden hinsichtlich der Aufnahme von Zigarettenstummeln am besten ab.“ Der städtische Betriebshof, der die Montage und Leerung übernommen hat, beurteilt laut BID den Typ „Stuttgart“ hinsichtlich einfachem Leeren und Einhängen der Müllbeutel eindeutig als am besten.

Nach den Worten des Vereinsschriftführers Dr. Gerhard Adler kommen die Formen aller neuen Abfallbehälter nicht nur bei den befragten Nutzern, sondern auch bei anderen Passanten und Anwohnern sehr gut an. „Sehr viel besser als die bisherigen“ sei der Tenor. Hinsichtlich des Materials beziehungsweise der Farbe gingen dagegen die Meinungen auseinander. „Hier werden die unterschiedlichen Geschmäcker sichtbar. Die glänzenden Edelstahlbehälter erscheinen eleganter und moderner, aber es wird angezweifelt, ob sie zur Innenstadt und zur übrigen Möblierung wie Laternen und Bänke passen. Dagegen fügen sich die dunkelgrau beschichteten Typen besser in das Straßenbild ein“, so Adler.

Pizzakartons könnten allerdings bei allen nur zusammengefaltet eingeschoben werden und blockierten dann die weitere Müllaufnahme. Deshalb sei geplant, in Kürze Großbehälter zu testen, die ausreichend breite Öffnungen aufweisen, mindestens jeweils 20 Pizzakartons aufnehmen können und eventuell sogar mit einer solarbetriebenen Pressvorrichtung ausgerüstet sind. Diese wird man laut BID wegen ihrer Größe sicher nicht in der Hauptstraße aufstellen können, sondern eher am Kapuzinerplatz oder im Kurpark, auch weil sich dort die meisten Nutzer zum Essen niederlassen. „Das Augenmerk gilt auch noch mülltrennenden Behältern mit mehreren Öffnungen, aber nur, wenn es etwas bringt: wenn also das mit der Leerung beauftragte Unternehmen nicht wieder alles zusammenschüttet“, so Heinrich Alter. Das Team aus Stadtverwaltung, Betriebshof und BID-Initiative habe wirklich gut zusammengearbeitet.

Kommende Schritte

Die Auswahl, bei der logischerweise auch der Preis eine Rolle spielen wird, obliegt nunmehr dem Magistrat. Der Typ „Abfallhai“ ist nach Vereinsangaben als Schweizer Fabrikat am teuersten, der Typ „Santo“ am günstigsten.

Mit dem Test und der für das kommende Jahr vorgesehenen Installation von etwa 15 Behältern in der Innenstadt hat die Stadtverwaltung eine Idee umgesetzt, die schon 2017 in den Arbeitssitzungen im Rahmen des Bestrebens zur Stärkung von „innerstädtischen Geschäftsquartieren“ – (INGE)-Projekt – mit die höchste Priorität erhalten hatte. Heinrich Alter, Gerhard Adler und die Stadtverwaltung ließen sich schon damals von den Anbietern Muster zeigen, in der Hoffnung, dass es auf der Grundlage des INGE-Gesetzes der Hessischen Landesregierung rasch zu Gründung eines Business Improvement-Districts (BID) kommen würde. Zum damaligen Zeitpunkt war das Vorhaben jedoch durch einige Hauseigentümer vorerst gestoppt worden.

Die Hauseigentümer, die vom BID-Ansatz überzeugt waren, führten im Rahmen eines eingetragenen Vereins die Initiative fort. Nach der Bepflanzung unter den Vitrinen zwischen Hauptstraße und Parkplatz sowie der Säuberung und Bemalung der Schaltkästen durch die Kunstwerkstatt Königstein (wir berichteten) ist der Ersatz der Abfallbehälter der dritte, dieses Mal mit der Stadt gemeinsam realisierte, Erfolg der BID-Initiative zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt. „Davon werden alle profitieren: Bürger, Besucher, Gewerbetreibende und auch die Hauseigentümer, die sich noch nicht entschließen konnten, den BID-Verein zum Wohle unserer Stadt zu unterstützen“, zeigen sich Dr. Gerhard Adler und Heinrich Alter überzeugt.

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