TGK-Theater voll belegt: Toller Auftritt der Semantiker

Julius Degenkolb, Lea Lauterbach, Emma Bünnemeyer in der Bäckerei Fotos: Wormsbächer

Königstein (hhf) – Der Theatersaal des Taunusgymnasiums war am Freitag, 24. Januar, bis auf den letzten Platz besetzt, als „Deutsch für Semantiker 4.0“ angesagt war – das einzige Schulkabarett weit und breit hatte nun schon zum vierten Mal ein ebenso buntes wie freches Programm über den kleinen Schulalltag und das große Leben drumherum zusammengestellt.

Nach einer musikalischen Aufwärmphase war es Amelie Raniowska, die sehr souverän und witzig die Eröffnungsrede hielt. Danach ging es wie gewohnt Schlag auf Schlag. Die „dominante“ Bäckereifachverkäuferin Emma Bünnemeyer redete den harmlosen Kunden Julius Degenkolb in Grund und Boden. Dabei wollte der nur „vier frische warme Brötchen und ein leckeres Krassong“ käuflich erwerben. Insgesamt gibt es fünf Bäckereiszenen im Programm, während derer weitere Brotvarianten und diverse Kuchenteilchen über die Ladentheke gingen. Die letzten beiden Szenen erfuhren eine zusätzliche Vehemenz durch eine zweite Bäckereifachverkäuferin namens „Tina“, der perfekten Rolle für Lea Lauterbach.

Auf die erste Bäckereiszene folgten nun ein paar Gedichte aus der Feder von Regisseur Franz-Peter Budde, die er ironisch „Migrationszyklus“ nennt. Es geht um die Einwanderer Nilgans, Waschbär, Buchsbaumzünsler, Eichenprozessionspinner und um den sich wieder ansiedelnden Wolf und man kann deutlich spüren, dass auch Deutschlehrer gerne mal „die Sau rauslassen“, um im tierischen Gesamtbild zu bleiben. Hella Todt und Tom Eiserbeck trugen diese Gedichte sehr angenehm vor. Beim anschließenden „Zickenquiz“ konnten Anna Zacharides und Mara Kos nicht verbergen, dass sie selbst reichlich Spaß an ihrem Text hatten – aber warum hätten sie es auch sollen?

Um Langeweile und Brieftauben geht es in dem Sketch, den Rafael Westrik und Fabian Rusch als „Erwin“ und „Roman“ zum Vortrag brachten. Erwin hat unglaubliche Langeweile, weil seine Lehrerin ihm das Handy abgenommen hat. Gegen diese Langeweile kommen am Ende die Brieftauben ins Spiel. Der Text ist im Ruhrpottdeutsch abgefasst, den sich beide aber perfekt „draufgeschafft“ haben – eine glatte eins in „Dialekt“.

Nun erfolgte der überzeugende Auftritt von Carina Hofstetter als Taunus-Schulsekretärin. Wie sie mit dem fiktiven Regierungspräsidenten telefonierte, das war schon ziemlich gekonnt. Aber auch die beiden anderen „Sekretärinnen“ Anne Burkhartova und Hella Todt wussten in ihren Rollen zu gefallen.

Der letzte Sketch des Abends fand im Lehrerzimmer statt, wo Franz-Peter Budde mit Kordula Wielens im Gespräch war, während er ein Kreuzworträtsel löste. Plötzlich tauchte Noah Hellbach auf. Er sollte im „Trainingsraum“ über seine frisch begangenen Missetaten nachdenken...

Zwischenzeitlich gab es immer wieder „komische“ Lieder mit Franz-Peter Budde und dem in Königstein nicht unbekannten Pianisten und Organisten Kevin Haubitz, den man definitiv als musikalische Seele der Semantiker bezeichnen muss.

Insgesamt war das ein gelungener und kurzweiliger Abend, der sowohl am Freitag, 28. Februar, um 20 Uhr als auch am Sonntag, 1. März um 18 Uhr – jeweils am Ort des Geschehens im Taunusgymnasium – eine Wiederauflage erfährt. Bei Bedarf wegen weiterer ausgebuchter Vorstellungen ist auch noch ein Zusatztermin denkbar.

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