Tipps zur richtigen Anwendung der Covid-19-Selbsttests

Königstein (kw) – Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) und das Hessische Sozialministerium (HMSI) bekräftigen die Bedeutung von Selbsttests für einen erfolgreichen Kampf gegen die Covid-19-Pandemie. Denn so könnten Infektionen frühzeitig erkannt und Ansteckungen verhindert werden. Doch die Selbsttests führen nur dann zu richtigen Ergebnissen, wenn sie korrekt eingesetzt werden.

„Die Selbsttests versprechen ein bisschen mehr Freiheit und Sicherheit in der Pandemie“, unterstreichen die Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen, Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke. „Allerdings darf und sollte sich niemand in falscher Sicherheit wiegen. Deshalb ist es besonders wichtig, die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass die Tests nur gemäß den Angaben der Hersteller und sehr sorgfältig angewendet werden sollen. Sonst ist die Gefahr falscher Ergebnisse groß.“

„Sollte der Selbsttest positiv ausfallen, müssen Sie sich sofort und ohne Umwege in Quarantäne begeben. Sie sind außerdem verpflichtet, das Ergebnis durch einen PCR-Test überprüfen zu lassen. Bitte kontaktieren Sie deshalb entweder Ihren Hausarzt, die 116 117 oder melden sich beim jeweiligen Testzentrum“, erläutert ergänzend Sozial- und Integrationsminister Kai Klose.

Die Zahl der Stellen, an denen kostenlose Bürgertests auf das Coronavirus möglich sind, wächst Tag für Tag. Ebenso kommen immer mehr Selbsttests dazu, die Zuhause von den Bürger*innen selbst durchgeführt werden können. Diese Selbsttests sind ein wichtiger Baustein der bundesweiten Teststrategie. Doch während die seit Beginn der Covid-19-Pandemie überwiegend eingesetzten und in Laboren ausgewerteten PCR-Tests mit hoher Genauigkeit anzeigen, ob eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegt oder nicht, ist diese Genauigkeit bei Schnelltests, den so genannten PoC-Tests, sowieso etwas geringer. Kommen dann noch Fehler bei der Handhabung dazu, ist die Gefahr falscher Testergebnisse groß. Um die Zahl falscher Selbsttests möglichst gering zu halten, weisen KVH und HMSI auf die häufigsten Fehlerquellen beim Selbsttest hin:

Umgebungstemperatur/Lagerung

Häufig wird nicht bedacht, dass die Selbsttests nur dann verlässliche Ergebnisse produzieren, wenn die Umgebungstemperatur stimmt. Die Tests benötigen allesamt eine Temperatur zwischen 15 bis 30 Grad. Das liegt nicht an speziellen Herstellern oder Produkten, sondern an den chemischen Reaktionen, die bei dem Verfahren ablaufen.

Beschafft man sich beispielsweise einen Schnelltest im Supermarkt, geht dann damit nach Hause bei einer Temperatur von 5 Grad, kommt zu Hause an und führt gleich den Test durch, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Testergebnis falsch-positiv ist. Deswegen dürfen und brauchen sie auch nicht im Kühlschrank gelagert werden. Testkits dürfen auch nicht eingefroren oder einer Temperatur unter 2 Grad ausgesetzt werden.

Spuck- und Nasen-Abstrich-Tests

Sowohl beim Spuck- als auch beim Nasen-Abstrich-Test kommt es immer wieder zu falsch-negativen Tests. Das bedeutet, dass das Testergebnis keine Infektion anzeigt, dies aber am unsachgemäßen Umgang mit dem Test liegt.

Speicheltest: Je nach Spülvolumen und -technik kann es zu Verdünnungseffekten kommen. Je nach Test sollte vor Durchführung des Tests eine Karenzzeit von einer Stunde oder länger für Nahrung und Flüssigkeit eingehalten werden (siehe Beipackzettel der Hersteller).

Probenentnahme (alle Tests): Frisch entnommene Proben sollen sofort weiterverarbeitet werden, jedoch spätestens nach einer Stunde.

Nasenabstrich: Zu kurze Verweildauer in der Nase. Der Tupfer soll 2 bis 3 Zentimeter in die Nase eingeführt werden und dort fünf bis zehn Sekunden bleiben, damit ausreichend Probenmaterial absorbiert werden kann.

Zu kurze Verweildauer im Teströhrchen: Der Tupfer sollte mindestens 10-mal an die Wand des Teströhrchens gedrückt werden.

Wartezeit auf Testergebnis: Lesen Sie das Testergebnis erst nach 15 bis 20 Minuten ab. Niemals Testergebnisse nach länger als 30 Minuten ablesen!

Falsche Verdünnung: Benutzen Sie unbedingt die genaue Menge des Verdünnungsmediums laut Beipackzettel!

Störsubstanzen vermeiden: Nasentropfen / Nasensprays, Cremes beziehungsweise Rachentherapeutika bei Speicheltests.

Entsorgt wird der Selbsttest in einem verschlossenen Plastikbeutel oder einer verschlossenen Mülltüte im Restmüll.



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