Der Verkauf unserer Stadt – kein Einzelfall

Unser Leser Jörg Zöllner, Grüner Weg, Königstein nimmt den Leserbrief der Anwohner der Altkönigstraße vom 17. Februar zum Anlass, im Namen der Anlieger des Grünen Wegs den Blick auf eine vergleichbare Situation zu lenken: Die Anlieger der Altkönigstraße beklagen sich über eine schleichende Änderung der Bebauung und damit der Wohnqualität in unserer Stadt und dies geschützt mit Unterstützung von Baubehörde und Bürgermeister.Die Altkönigstraße ist unseres Erachtens leider kein Einzelfall.

Auf dem Grundstück Ölmühlweg 31a stand bis Mitte 2021 ein Einfamilienhaus. Hier soll künftig ein Wohnkomplex mit drei Gebäuden und je vier bis fünf Luxuswohnungen entstehen. Damit wird auch hier der Wohncharakter unserer Stadt wesentlich verändert. Bauträger ist die Gemeinnützige SiedlungsWerk GmbH (GWS), eine Gesellschaft mehrheitlich im Besitz des Bistums Limburg. Der Bau von Luxuswohnungen durch diesen Bauträger erscheint uns aus gesellschaftspolitischer und sozialer Sicht als sehr befremdlich.

Besonderes Problem wird hierbei die Zu- und Abfahrt des privaten Autoverkehrs. Obwohl eine komplette Verkehrsanbindung an den Ölmühlweg sinvoll ist und möglich wäre – der Bauträger hatte den Anliegern hierzu im Herbst 2021 einen Plan vorgelegt, den er dann ohne Begründung zurückzog – sollen 14 Stellplätze über eine private Stichstraße zum Grünen Weg geführt werden. Bei drei Bewegungen je Stellplatz würden pro Tag circa 40 Aus- und Einfahrten erfolgen. Damit entstehen für die Nachbarn Lärm- und sonstige Emissionen in einem unerträglichen Ausmaß. Die Einmündung der Stichstraße in den Grünen Weg ist zudem völlig uneinsehbar. Hier entsteht künftig ein potenzieller Verkehrsunfallpunkt. Die Einmündung des Grünen Wegs in den Ölmühlweg ist verengt und ebenfalls schwer einsehbar. Das vom Bauvorhaben ausgelöste vermehrte Verkehrsaufkommen wird zusätzliche Stauprobleme hier verursachen.

Im Gespräch eines Anliegers mit unserem Bürgermeister Helm hat dieser – unserer Auffassung nach wie so oft ohne Kenntnis der Sachlage – die gesamte Verkehrsanbindung (30 Stellplätze ) über die Stichstraße und den Grünen Weg als beste Lösung bezeichnet. Die Anlieger Grüner Weg erwarten, dass die Stadtverwaltung die vorstehenden Bedenken der Anlieger beim Planfeststellungsverfahren angemessen berücksichtigt, damit die Wohnqualität unserer Stadt bewahrt bleibt. Sollte dies nicht geschehen, behalten sich die Anlieger den Rechtsweg vor.



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