Verkehr Stadtmitte: Haarsträubende Planungsvariante externer Stadtplaner

Als Anwohnerin des Kapuzinerplatzes bringt Christina Sander eigene Gedanken zu den in der vergangenen Woche vorgestellten Plänen zur Verkehrsberuhigung ein und spart nicht mit Kritik an externen wie ortsansässigen Stadtplanern:

Anscheinend sind die Stadtverantwortlichen Königsteins wieder einmal bereit, Unsummen an ein externes, ortsfremdes Stadtplanungsbüro zu vergeuden, aus dessen veröffentlichter Planskizze (Titelseite Königsteiner Woche vom 2. Juli) nur unschwer entnommen werden kann, dass die schon seit Jahren versprochene, dringend notwendige Verkehrsberuhigung unserer Innenstadt auf höchst fragwürdige Weise gelöst werden soll.

Anstatt das von sowohl verkehrs- als auch ortskundigen Königsteiner Bürgern detailliert erarbeitete Verkehrskonzept, welches sämtlichen Gremien der Stadtverwaltung seit mehr als zwei Jahren schriftlich vorliegt und inhaltlich fachgerecht dazu beiträgt, mit minimalem Kostenaufwand ergebnisorientiert und zukunftsrelevant die dringend notwendige Verkehrsberuhigung kurzfristig in die Tat umzusetzen, verstecken sich die Stadtverantwortlichen realitätsfern hinter sowohl umständlichen als auch kaum zu realisierenden, kostenträchtigen Zukunftsplänen.

Die mit berechtigten Bedenken kritisierte Wunschvorstellung unseres Bürgermeisters, den Busverkehr zukünftig in umgekehrter Fahrtrichtung um die Konrad-Adenauer-Anlage dirigieren zu wollen, ist kaum nachvollziehbar, da deren mit hohen Kosten verbundene baulich notwendige Realisierung zudem keineswegs die Häufigkeit der Busbewegungen minimieren würde. Die als Empfehlung veröffentlichte Planungsvariante des Hanauer Stadtplanungsbüros, zukünftig Busspuren samt Haltestellen größtenteils auf dem erst vor einigen Jahren kostspielig erstellten Kapuzinerplatz einzurichten, würde zudem das unerwünschte wie auch unattraktive Erscheinungsbild der Busse im Gegenteil noch hervorheben bzw. sogar in den Mittelpunkt unseres Stadtbildes stellen.

Um endlich wieder die gesamte Parkplatznutzung barrierefrei zu ermöglichen, sollte die vor rund zwei Jahren eingerichtete und seit ihrem Bestehen heftig kritisierte Einbahnstraßenregelung, welche das Erreichen der vorderen Parkplatzflächen vom hinteren Parkplatzteil aus verhindert, umgehend wieder außer Kraft gesetzt werden. Ebenso wäre es ratsam, die total nutzlose, felsbestückte kleine Landzunge zwischen beiden Parkplatzflächen größtenteils zu entfernen.

Während es für die derzeit bestehende Einfahrt in der Georg-Pingler-Straße zum hinteren Parkplatzbereich keinerlei Änderung bedarf, sollte die gegenwärtig vorhandene zweite Einfahrt in der Hauptstraße aufgrund ihrer größenmäßig zulässigen Breite um die zukünftig einzige Ausfahrt für den gesamten Parkplatz ergänzt werden.

Die vor zwei Jahren mittig zur Georg-Pingler-Straße deklarierte einzige Gesamtausfahrt, welche bislang ein ebenso unsinniges wie leider auch erheblich verkehrsverstärkendes Ergebnis aufweist, da alle Parkplatznutzer zwecks Weiterfahrt ein weiteres Mal die Georg-Pingler-/Hauptstraße in Kauf nehmen müssen, sollte dringlichst geschlossen werden, um stattdessen, wie jahrzehntelang problemlos praktiziert, die Ausfahrt zur Hauptstraße wieder zu realisieren.

Mit der Sperrung der Georg-Pingler-/Hauptstraße für den allgemeinen Kfz-Durchgangsverkehr (ausgenommen Bus/Taxi/Lieferfahrzeuge/Anwohner), dem Vorhandensein zweier bereits gegenwärtig existierender Parkplatzeinfahrten sowie der mit entsprechender Hinweisbeschilderung wiederum einzurichtenden einzigen Gesamtparkplatzausfahrt in der vorderen Hauptstraße wäre die Verkehrsberuhigung unserer Innenstadt binnen kürzester Frist problemlos umsetzbar.

Für die Realisierung etwaiger zusätzlicher Umgestaltungsmaßnahmen, welche der Attraktion unserer Kernstadt dienlich sein könnten, bliebe dann endlich genügend Zeit und auch Planungsspielraum.

Die bedauerliche Annahme, dass die Mitarbeiter des zweifelsohne unserer Stadtverwaltung angehörenden Stadtplanungsamtes nur unzureichend über die notwendige Kompetenz verfügen, ohne kostenintensive Auftragsvergabe an externe, ortsfremde Planungsbüros, der Lösung unseres leidigen, innerstädtischen Verkehrsproblems eigenständig gerecht zu werden, sollte als berechtige Kritik bezüglich erlaubter Meinungsfreiheit dem Inhalt dieses Leserbriefes nicht vorenthalten bleiben.



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