Die vierbeinigen Rasenmäher sind wieder da

Auch wenn es hier ein wenig nach Regenwald aussieht – auf dem Archivbild „pflegen“ die Ziegen den Burgberg und zeigen eben dem Wald die Zähne. Foto: Stadtverwaltung

Königstein (kw) – Wer sie schon vermisst hat, der darf sich jetzt freuen. Die Ziegen sind im Juni wieder im Einsatz um die Burg. Im Rahmen des Burgpflegewerkes werden die vierbeinigen Rasentrimmer diesmal nicht nur im Eingangsbereich, sondern darüber hinaus auch im östlichen Teil arbeiten. Wer in den vergangenen Tagen der Burg einen Besuch abgestattet hat, wird festgestellt haben, dass der grüne Tisch schon wieder üppig gedeckt ist und reichlich Arbeit wartet.

Erfreulich ist dabei, dass auch der Haushalt der Stadt geschont wird. Nicht nur, dass die Ziegen sehr nachhaltig und flott fressen, sie sparen der Stadt Geld, da sie effizienter an diesen zum Teil schwer zugänglichen Stellen arbeiten können.

Ein ganz besonderer Höhepunkt für die Königsteiner: Die Förderung, die von Seiten der Stadt bei der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main beantragt wurde, stieß bei dem Beirat der Stiftung auf Zustimmung, bis zu 10.000 Euro respektive 42 Prozent der Projektkosten werden übernommen. Damit ist ein größerer Teil des Einsatzes bereits finanziert. Für die Flughafenstiftung war dieses Projekt ungewöhnlich und amüsant, aber eben auch einmal etwas anders, daher wird das Projekt „Ziegen für die Burg“ sehr gerne gefördert, passt es doch wunderbar in die heutige Notwendigkeit nachhaltig und naturverträglich zu arbeiten.

Seit Jahren ist Königstein Klimakommune und Mitglied des Bündnisses für biologische Vielfalt. Daher ist es der Stadt ein Anliegen, in Zukunft stärker auf ökologische und nachhaltige Aspekte bei der Stadtentwicklung zu achten. Dabei gilt dem Wald in seiner Vielfalt und den angrenzenden Flächen rund um die Burg eine besonderes Augenmerk. In Teilen soll die noch erkennbare Struktur eines Hutewaldes deutlicher werden, dabei haben Ziegen und andere Weidetiere schon historisch immer eine große Rolle gespielt, halten sie doch den Wald von zu starker Verkrautung frei und helfen ihn licht zu halten. So können sich die Königsteiner und Königsteinerinnen nun nicht nur über den Zuzug einer Uhu-Familie freuen, der größten Eulenart der Welt, sondern auch über den Einsatz der fleißigen, immer hungrigen Rasentrimmer auf vier Beinen, der Ziegen.

Konflikte zwischen den beiden Tierarten befürchtet die Stadt nicht: In der Regel bevorzugen Uhus kleinere Beutetiere. Allenfalls spannend ist, ob es den Ziegen gelingt, den Uhus in Sachen Popularität wieder den Rang abzulaufen.



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