wALK & tALK rund ums Woogtalmit großem Zulauf

Bei dem wALK & tALK im Woogtal mit Manfred Colloseus

Königstein (kw) – Trotz einer Bundesliga-Konkurrenzveranstaltung kamen am letzten Samstag über 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger zum wALK & tALK der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK), um sich über die Planungen und Entwicklungen rund ums Woogtal zu informieren.

Bereits am Treffpunkt am St. Josef Krankenhaus wurde von Manfred Colloseus über die Entwicklung des kleinsten Krankenhauses Hessens berichtet. Die letzte bauliche Maßnahme war der Wintergarten im zweiten Stock. Dieser wurde in der Pandemiezeit fertiggestellt. Zur Finanzierung des Wintergartens haben viele Spender und der Förderverein des Krankenhauses beigetragen.

Städtische Liegenschaften behalten

Als nächstes wurde von Andreas Colloseus das Haus in der Woogtalstraße 6, das direkt gegenüber dem Krankhaus liegt, thematisiert. Im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2023 war beschlossen worden, das Haus mit sieben städtischen Wohnungen für 440.000 Euro in Teilen zu sanieren. Umso erstaunlicher nun, dass Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) noch im Mai den Verkauf des Hauses erreichen wollte. Die Vorlage habe Helm dann wieder zurückgezogen. Es sei bedauerlich, dass Helm den Verkauf des Hauses mit günstigen Wohnungen favorisiere, so Colloseus. Bereits 2015 habe Helm das Haus mit einer Reihe anderer städtischen Liegenschaften und Immobilen verkaufen wollen. Darunter die komplette Häuserzeile in der Thewaltstraße, aber auch Anlagen und Teile von Parks.

Ein Ansinnen, das die ALK nicht unterstütze. Günstiger Wohnraum müsse in städtischer Hand bleiben, denn nur so könne langfristig bezahlbarer Wohnraum gesichert werden. Die nächste Station des wALKs führte über das Woogtal an die St. Angela-Schule. Colloseus informierte über den vor zwei Jahren gefassten Beschluss, den Bau einer neuen Sporthalle für die Schülerinnen zu genehmigen. Königstein sei ein wichtiger Schulstandort und der Bau der neuen Sporthalle beeinträchtige das Woogtal nur in geringem Maße. In Rahmen der Baumaßnahme werde auch der Bach innerhalb des Schulgeländes renaturiert und es bestünde seitens der Schule die Verpflichtung, auf dem Dach der neu zu errichtenden Sporthalle eine Photovoltaikanlage oder Solarthermie zu errichten.

Neue Bauplanungen städtebaulich begleiten

Weiter führte der Weg zum Ölmühlweg und die Gespräche unter den Besuchern wurden intensiver, denn hier bestehen einige bauliche Begehrlichkeiten, die als Nächstes angesprochen wurden. Bereits 2020 sei bekannt geworden, dass hier Planungen im Gange seien. Daher habe die unabhängige Wählergemeinschaft die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Gebiet in die Wege leiten wollen. Nur durch Bebauungspläne habe die Stadt einen Einfluss auf die Art der Bebauung und somit auf das Stadtbild. Der Antrag sei damals abgelehnt worden, fand aber zwei Jahre später eine breite Zustimmung in der Stadtverordnetenversammlung. Für das Grundstück am Ölmühlweg, das unter „Königsblick“ vermarktet werde, sei eine städtische Einflussnahme jedoch nicht mehr möglich. Die Entstehung von drei Villen mit insgesamt 11 Wohnungen im hochpreisigen Segment stocke allerdings momentan. Auch die weiteren möglichen Entwicklungen am Ölmühlweg wurden von den Teilnehmenden kritisch hinterfragt und der nun in Arbeit gegebene Bebauungsplan für das Gebiet begrüßt.

Durch einen idyllischen kleinen Weg hinab ins Woogtal, vorbei am seit 2016 zerstörten Pulverbrunnen, wurde der Spaziergang fortgesetzt. Colloseus informierte über die geplante Sanierung des Brunnens ohne Überdachung und bedauerte gleichzeitig, dass nach sieben Jahren noch nicht viel passiert sei.

Im Anschluss wurde kurz auf die Historie der Sanierung des Woogtalweihers eingegangen. Der Weiher existiere seit ca. 40 Jahren und sei mehrfach saniert worden, da sich darin immer wieder Sediment ablagere. Die letzte Maßnahme, eine Belüftung über Schläuche, sei nur teilweise erfolgreich gewesen. Allerdings habe sich die Wasserqualität verbessert und der Schlamm im Weiher habe zumindest nicht zugenommen.

Zum Ende des wALKs ging es zum Freibad. Es wurde berichtet, dass in diesem Jahr das Bademeisterhaus entweder saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden sollte. Nun habe man erfahren, dass das Wohnhaus bereits vom neuen Bademeister genutzt werde. Bei einer kleinen Erfrischung und Knabbereien wurden Anekdoten über die ehemaligen Baderegeln im Freibad zum Besten gegeben, das im nächsten Jahr 100 Jahre alt wird. Seinerzeit wurde noch nach Geschlechtern getrennt gebadet, obwohl sich weder die Herren noch die Damen an die vorgeschriebenen Zeiten hielten. Und auch die Kleiderordnung sei sehr viel strenger gewesen als heute. Das „teilweise Aufknöpfen des Badeanzuges“ sei unstatthaft gewesen. Gestärkt und entsprechend instruiert, konnten die Teilnehmer des wALKs anschließend das gute Wetter nutzen, um einen Sprung ins kühle Nass zu wagen.

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