Wander-Projekt „Mach Mi(N)T“ nun in Steinbacher Grundschule

Warum kann ich die schwere Kugel balancieren, wenn der Schwerpunkt oben ist?

Fotos: privat

Steinbach/Königstein (kw) – Mit dem Wander-Projekt „Mach MI(N)T” fördert die Carls Stiftung aus Königstein mit 25 Experimentierstationen Grundschulkinder und ermutigt, Naturwissenschaften spielerisch zu erleben. „MINT“ setzt sich zusammen aus den Begriffen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und ist zum Anfassen, Probieren, Staunen und Lernen. An den 25 Stationen, die seit nunmehr drei Wochen in der Geschwister-Scholl-Grundschule in Steinbach sind, gibt es Einblicke in Bereiche wie Akustik, Elektrizitätslehre, Mechanik, Magnetismus, Optik und Wärmelehre. Sie werden sowohl mit den Lehrern im Unterricht besucht als auch frei zugänglich für die 440 Kinder präsentiert. Auf viele naturwissenschaftliche Fragen finden die Schüler durch selbst vorgenommene Versuche Erklärungen und Antworten, die ihnen die Naturwissenschaften aus Physik, Mathematik, Informatik und Technik näherbringen sollen.

Der Wow-Effekt: Große Augen bei der Station „Strom – fließt er auch in Dir?“: Durch Handauflegen auf verschiedenen Metallplatten (Eisen, Kupfer, Zink, Aluminium) und einem verbundenen Milliamperemeter konnten die Kinder erkennen, wie viel Strom durch ihren Körper fließt. Je nachdem, wie warm oder feucht die Hände waren und auf welchem Metall die Hände aufgelegt waren, sah man den Zeiger von 0 bis maximal 100 Milliampere klettern. 

Schulleiterin Sabine Schulze zeigt sich begeistert von diesem Projekt: „Heute ist das Thema MINT wichtiger denn je, weil die naturwissenschaftlichen Fächer sehr unterstützt werden müssen; die Kinder werden in ihrem privaten Umfeld immer weniger mit dieser Art an Lehrstoff konfrontiert. Klar, haben sie heute Smartphones und sind fit was WhatsApp und Internet angeht. Aber sie haben immer weniger Möglichkeiten etwas auszuprobieren oder auch Angebote in diesem Bereich zu nutzen. Hobbys gehen ohnehin kaum in diese Richtung. Besuche von Mathematikum und ähnlichen Ausstellungen sind kosten- und zeitintensiv, deshalb begrüßen wir eine solche Ausstellung vor Ort sehr.“

Gerade das Anfassen und Ausprobieren sei spannend. Diese Experimentierstationen geben den Kindern die Möglichkeit Fragen zu stellen, die Lehrer nehmen es im Unterricht auf und vertiefen das Thema. Die Schüler sind fasziniert von den Stationen, wie beispielsweise: Warum läuft eine Kugel bergauf? Auch die Experimente mit Wasser, Licht und Tönen sind von großem Interesse - hier werden viele Sinne angesprochen.

„Wir sind sehr dankbar, dass die Carls Stiftung diese Stationen kostenfrei bringt, aufbaut und wartet. Dieses tolle Angebot muss eigentlich jede Grundschule nutzen. Ich bin durch Empfehlung eines Nachbarkollegen darauf gestoßen, der die Ausstellung schon Anfang des Jahres bei sich in der Schule hatte. Gelder können schnell versickern, aber hier kommt die Förderung der Schüler wirklich an. Anfassen, ausprobieren, fasziniert Kinder, macht Lust auf mehr“, ist die Schulleiterin voll des Lobes. Das Beschreiben der Experimente im Nachhinein sei gerade für die Kinder sehr wichtig. „Sie lernen so zu erklären und beschreiben und erweitern ihren Wortschatz.”

Damit das Projekt auch lange wirkt und nachhaltig ist, schreibt die Carls Stiftung zum Ende des Schuljahres einen Wettbewerb aus: Die Kinder sollen die jeweilige Lieblingsstation auf künstlerische Weise darstellen, ob per Bild, Bastelei, Gedicht, Video, Gesang, Tanz, Komposition etc. – das bleibt der eigenen Kreativität überlassen. Dabei werden von jeder teilnehmenden Schule die drei besten Arbeiten aus der 2., 3. und 4. Klasse ausgewählt und kommen so ins Finale. Alle Finalteilnehmer erhalten einen Büchergutschein über 20 Euro. Zudem werden die drei besten Arbeiten pro Klassenstufe von einer Jury der Carls Stiftung ausgewählt und erhalten Geldbeträge für ihre Klassenkassen: 100 Euro für den 3. Platz, 200 Euro für den 2. und 300 Euro für den 1. Platz. Weitere Informationen erhalten Interessierte auf der Internetseite: http://www.carlsstiftung.de/eigene-projekte.

Die Carls-Stiftung hat 2017 die MACH MI(N)T Experimentierstationen für Grundschulen ins Leben gerufen. Sie organisiert und finanziert sie fortlaufend. Somit wird an den Grundschulen diese zusätzliche Förderung in den Naturwissenschaften gefördert. Die Kinder sind wissbegierig und gehen spielerisch an die Experimente heran. Von diesem selbst erworbenen Wissen können die Kinder später profitieren und finden leichter den Zugang und Spaß zu den naturwissenschaftlichen Fächern in den weiterführenden Schulen.

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