Wasserbilanz des RP: Gesamtverbrauch 2018 witterungsbedingt gestiegen

Darmstadt (kw) – Bei allen aktuellen Problemen gilt es auch, die alltägliche Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren – ein weiterer heißer Sommer könnte zwar virenfeindlich wirken, aber den Wasserhaushalt wieder belasten. Somit hat auch die Wasserbilanz Beachtung verdient, die das Regierungspräsidium (RP) wegen Meldefristen der Ableser und weiterer statistischer Bearbeitungen nun für das Jahr 2018 vorgelegt hat.

Das RP Darmstadt ist die Obere Wasserbehörde in Südhessen. Zu ihren Aufgaben zählen sowohl die Genehmigung und Überwachung von Grundwasserentnahmen für die öffentliche und industrielle Wasserversorgung sowie die landwirtschaftliche Beregnung, als auch die Festsetzung von Wasserschutzgebieten und die Beratung der Landwirtschaft im Hinblick auf die Grundwasserschonung (Stichwort: Nitrat-Werte).

Trocken und mehr Bevölkerung

Im Regierungsbezirk Darmstadt lag der Wasserverbrauch im Jahr 2018 bei rund 245,6 Millionen Kubikmetern. Ursächlich für die Bedarfszunahme von rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr (2017) waren vor allem die Witterung – 2018 war bekanntlich ein ausgeprägtes Trockenjahr – sowie die nach wie vor steigenden Bevölkerungszahlen im Ballungsraum des Rhein-Main-Gebiets. Die Bürgerinnen und Bürger in Südhessen verbrauchten im Jahr 2018 rund 129 Liter Trinkwasser pro Person und Tag – vier Liter mehr als 2017.

Im Vergleich der kreisfreien Städte mit den Landkreisen gibt es nach wie vor Unterschiede: Der mittlere Verbrauch pro Einwohner und Tag lag in den zehn südhessischen Landkreisen mit rund 126 Litern deutlich unter dem mittleren Bedarf der kreisfreien Städte von etwa 139 Litern. Am wenigsten Wasser pro Kopf wurde 2018 in den Kommunen Birstein (Main-Kinzig-Kreis) und Weilrod (Hochtaunuskreis) mit jeweils 99 Litern verbraucht, gefolgt von Heidenrod im Rheingau-Taunus-Kreis mit 100 Litern und den Gemeinden Lautertal (Bergstraße) und Grävenwiesbach (Hochtaunuskreis) mit jeweils 101 Litern Trinkwasser pro Tag.

Pendler, Schüler und Studenten

Der signifikant hohe Pro-Kopf-Verbrauch in den Stadtgebieten liegt darin begründet, dass sich der Wasserbedarf lediglich aus dem Gesamtverbrauch einer Kommune und den dort gemeldeten Einwohnern errechnet. Pendelnde, Studierende, Schulkinder und sonstige Besuchende, die an Arbeits- und Ausbildungsplätzen, in Hotels und zum Beispiel auf Messeveranstaltungen ebenfalls Wasser verbrauchen, sorgen als Dunkelziffern für einen höheren Verbrauch in der Stadt als im ländlichen Raum.

Das RP veröffentlicht die Zahlen nach Meldung von der kommunalen Ebene einmal pro Jahr in einer Bilanz für ganz Südhessen. Die „Wasserbilanz Rhein Main“ zeigt den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch in den Städten und Kreisen des Regierungsbezirks Darmstadt. Die aktuelle Bilanz (2018) ist auf der Internetseite des Regierungspräsidiums (rp-darmstadt.hessen.de) unter dem Suchwort ‚Wasserbilanz 2018‘ abrufbar.



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