Welche Gefahren birgt der Klimawandel für Königstein?

Unser Leser Erwin Hasselbach macht sich angesichts des Jahrestages der Flutkatastrophe Gedanken über die lokalen Schutzmaßnahmen für extreme Wetterbedingungen:

In diesen Julitagen vor einem Jahr ereignete sich eine Jahrhundertflut an den bis dahin „beschaulich fließenden Gewässern“. Sturzfluten mit einem Pegel von über 7 Metern zerstörten in wenigen Stunden ganze Ortsteile und über 180 Menschen verloren ihr Leben. Der erste Jahrestag veranlasst viele Medien, noch einmal über die Ereignisse, den Stand der Schadensbehebung, aber auch über die Qualität der Vorsorgemaßnahmen und das Verhalten der persönlich Verantwortlichen in den zuständigen Behörden zu berichten. In einer Folge der ZDF-Sendung „Frontal“ konnten die Zuschauer den Eindruck gewinnen, dass der Umfang der Katastrophe in vielen Bereichen auf massives Versagen der Behörden zurückzuführen ist und auch wichtige Erkenntnisse aus der Flut als Sofortmaßnahmen noch immer nicht umgesetzt sind. Auch der interessierte Bürger in Königstein fragt sich beim Überdenken dieser Berichte, welche Folgen hier bei uns nach Eintritt einer solchen Wetterlage möglich wären? Die Stadt wird zwar sicher kaum von ausufernden Bachläufen bedroht, doch massive Überschwemmungen bei Starkregen könnten schon, je nach topografischer Lage des Stadtteils, erhebliche Schäden anrichten.

Auch größere Waldbrände, verursacht durch Trockenheit, Hitze oder Brandstiftung, können waldnahe Wohnhäuser in Gefahr bringen. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt, doch im Ahrtal wollten die Verantwortlichen auch nicht das glauben, was dann Realität wurde. Eine umfassende Gefahrenanalyse, veranlasst durch die Verantwortlichen in der Stadt, wäre in Ansehung des Klimawandels sicher kein Luxus. Denn eine genaue Kenntnis der Gefahrenlage ist die Voraussetzung für ein zielführendes Handeln.



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