Der Woogtal-Weiher – Was nun?

Kritisch betrachten derzeit die Besucher des Woogtals die Fläche des ehemals gefüllten Weihers. „Soll das so bleiben? Was wird mit dem Weiher geschehen? Müssen wir dieses Bild noch lange ertragen? Welche Maßnahmen hat die Verwaltung geplant oder bereits ergriffen?“, lauten die Fragen, die gestellt werden. Tatsächlich aber wird immer noch nach Lösungen gesucht.

Erstes Grün zeigt, wie schnell sich die Natur den nun trockengefallenen Boden zurückerobert. So könnte der Eindruck entstehen, dass der organische Schlamm des ehemaligen Weihergrunds für Pflanzen in der Natur, der Landwirtschaft oder gärtnerischen Anlagen ein geeignetes Substrat zu sein scheint. Doch weit gefehlt. Die lange Lagerung der großen Menge des sich zersetzenden organischen Materials hat zu einer Anreicherung giftiger Stickstoffverbindungen im Schlamm geführt, die nicht in das Grundwasser gelangen dürfen.

Dabei handelt es sich nicht um Gifte, die von außen in das Wasser gelangt sind oder sich aus alten Lagerstätten und Gesteinsschichten gelöst haben. Sie sind ausschließlich durch den Abbau organischen Materials entstanden und wurden nur zum Problem, weil dieser Prozess in einem Milieu stattfand, in dem bereits aller Sauerstoff in der Bodenzone des Weihers verbraucht worden war.

Was nun im Woogtal deutlich sichtbar und unromantisch liegt, überschreitet jeglichen Grenzwert für eine landwirtschaftliche Nutzung und schließt sogar auch eine Lagerung im Außenbereich aus.

Die Verwaltung hatte zuvor die Entschlammung und Entsorgung des Weihers ausgeschrieben, um Angebote einzuholen. Zur Überraschung für alle Beteiligten überschreiten die Entsorgungskosten bei weitem den angenommenen Betrag.

Dafür gibt es zwei Gründe. Wie oben dargelegt, muss der Schlamm kostenpflichtig in einer Deponie gelagert werden und ist für jegliche Folgenutzung unbrauchbar. Als zweiter Kostenfaktor erwies sich, dass die Gegebenheiten vor Ort nicht geeignet sind, den Schlamm mit schwerem Gerät auszubaggern und abzufahren, sondern es muss mit kleinen Baggern und Lkw gefahren werden. Das Angebot überschritt daher mit 450.000 Euro alle Erwartungen.

Selbst wenn man bereit wäre, die hohen Entsorgungskosten zu stemmen, so wäre doch das grundsätzliche Problem des Ungleichgewichts zwischen dem Eintrag organischen Materials und dem verfügbaren Sauerstoff zu dessen Abbau noch nicht gelöst. Als erster Schritt wurden Anfang des Jahres einige Bäume am Ufer des Weihers entfernt oder auf den Stock gesetzt, um den Laubeinfall zu verringern. Auch die schöne Trauerweide musste in diesem Zuge leider entfernt werden, weil der Baum an einem Pilz erkrankt war.

Engagement und Sachkenntnis sind nun gefragt, um nachhaltige und finanziell machbare Lösungen zu finden. Konkrete Termine im Moment festzulegen, wäre verfrüht. Doch die Kooperation zwischen Verwaltung und Woogtal-Dialog arbeitet intensiv an potenziellen Lösungen und wird, sobald sich Optionen abzeichnen, die Öffentlichkeit wieder informieren.



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