Zonta International verleiht Preise für herausragendes soziales Engagement an junge Frauen

Dr. Antje Reimann-Manai,1. Vorsitzende des Zonta International Club Bad Soden-Kronberg, zeichnete die drei Preisträgerinnen Sonja Marschall (1. Preis), Taima Rahman und Lea Hellé (von links nach rechts) für ihr beispielhaftes sozials Engagement aus. Foto: Scholl

Königstein (gs) – „Das Teenageralter ist nicht unbedingt eine leichte Zeit im Leben: Der Mensch muss erwachsen werden – und das ist anstrengend!“ Mit diesen Worten eröffnete Dr. Charlotte Eckhardt-Letzelter ihre Rede zur Verleihung des „Young Women in Public Affairs Award“, der vom Zonta International Club Bad-Soden Kronberg alljährlich an drei junge Damen vergeben wird, die sich durch besonderes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet haben.

Zonta International ist ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen in verantwortlichen Positionen, der vielfältige ehrenamtliche Unterstützung leistet und sich auf breiter Ebene besonders für die Verbesserung der Stellung der Frauen einsetzt. Die an diesem Abend ausgezeichneten Preisträgerinnen hatten sich für die ausgelobten Preise aktiv beworben, ein Auswahlverfahren durchlaufen und sich mit ihrem Engagement den kritischen Augen einer Jury gestellt. Gesellschaftliches und soziales Engagement stehen bei den Preisträgerinnen im Fokus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten, wobei der individuelle Ansatz der jungen Damen sehr unterschiedlich ist.

Buch geschrieben

Dass „erwachsen werden“ durchaus anstrengend sein kann, zeigten Sonja Marschall, Lea Hellé und Taima Rahman in dem Moment, als sie im Rahmen der Verleihungsfeierlichkeiten den Mitgliederinnen des Zonta Clubs über ihr Leben und ihr Engagement berichteten. Der 1. Platz ging an Sonja Marschall, deren Schwerpunkt im Engagement für krebskranke Kinder liegt. Als Schülerin des Taunusgymnasiums arbeitet sie im Amguri-Projekt der Schule mit, interessiert sich für Musik, spielt mit Hingabe Cello und hat „ganz nebenbei“ ein Buch über und vor allem für krebskranke Kinder geschrieben, das im Herbst 2019 erscheinen wird. Die persönliche Begegnung mit einem krebskranken Kind, das Erkennen der Sprachlosigkeit unserer Gesellschaft bei diesem sensiblen Thema und der Wunsch, den Kindern und ihren Familien „eine Stimme“ geben zu wollen, hat die Idee zu diesem Buchprojekt geliefert.

Darüber hinaus hat sie maßgeblichen Anteil an der Neukonzeption der Schülerzeitung des TGK. „Bemerkenswert finde ich, dass du mit deiner Begabung etwas für andere Menschen tun möchtest, du denkst nicht nur an dein eigenes Fortkommen! Du hast eine Reife, die über die vieler Erwachsener hinausgeht“ – Dies waren die Worte, mit denen Charlotte Eckhardt-Letzelter das Gesamtengagement von Sonja Marschall würdigte und ihr mit diesen Worten den mit 300 Euro dotierten 1. Preis des Wettbewerbs überreichte.

Auf Gemeindeebene

Der zweite Platz ging an Lea Hellé vom Kaiser-Friedrich-Gymnasium (KFG) in Bad Homburg. Lea Hellé engagiert sich sehr stark auf Gemeindeebene, bei den Pfadfindern und macht „nebenbei“ eine Weiterbildung als Jugendleiterin. Am KFG leitet sie eine eigene AG und engagiert sich aktiv in einem schuleigenen Wasserprojekt in Kenia, welches sie auch schon vor Ort besuchte. Auch Lea liebt Musik, wobei ihr Herz dem Chor gehört. Ihre große Bereitschaft, Neues kennenzulernen und sich ständig weiterzuentwickeln, fand bei der Jury besonderen Anklang.

Den dritten Platz hatte sich Taima Rahman von der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach verdient. Trotz des am Morgen der Preisverleihung geschriebenen Englisch-Abiturs ließ sie es sich erfreulicherweise nicht nehmen, ihren Preis persönlich entgegen zu nehmen. Taima Rahman engagiert sich ganz besonders im Patenprojekt der Albert-Einstein-Schule, im Rahmen dessen jedem Schüler/jeder Schülerin, die aus dem Ausland neu in die Schule kommen, ein Pate zur Seite gestellt wird, der sich um den Neuling sowohl schulisch, als auch persönlich kümmert, um den Einstieg in die Schule und den Alltag in Deutschland zu begleiten.

Integration als Herzensangelegenheit

Dieses sehr erfolgreiche Projekt erfordert viel soziales Engagement, Zeit und Organisationstalent, welches Taima gerne in den Dienst der Sache stellt. Integration ist ihr eine Herzensangelegenheit, der sie sich auch in ihrer Freizeit verschrieben hat. Engagiert, zuverlässig, gewissenhaft, selbstständig und überaus sozial geht sie ihren Weg, was der Zonta International Club mit dem vergebenen Preis gerne honorierte.

Dass „erwachsen werden“ manchmal schwierig sein kann, diesen Gedanken griff Batule Jamall, letztjährige Preisträgerin in einer engagierten und sehr kämpferischen Rede an die aktuellen Preisträgerinnen auf. Ihre Worte zum Gedanken des Scheiterns und des Weiterkämpfens, ihr Appell an die jungen Damen, ihren Traum niemals aufzugeben und sich immer für ihre Überzeugungen einzusetzen, war sehr eindringlich und zeigte einmal mehr sehr deutlich, wie viel Power in den jungen Damen steckt, die sich auch dem Leitgedanken des Zonta International Clubs verpflichtet fühlen – sich Gedanken um die Stellung der Frauen in ihrem Land und in der Welt zu machen!



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