Zwischenbilanz von Bündnis90/Die Grünen zur Verkehrsdrehung

Königstein – Der Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen zieht ein erstes positives Resümee der gedrehten Verkehrsführung und des Sperrens der Durchfahrt für den Individualverkehr in der Königsteiner Innenstadt. „Diese erfolgte nicht grundlos, sondern soll die gesetzlich vorgeschriebene Barrierefreiheit im ÖPNV und zudem für die Gastronomie in der Georg-Pingler-Straße eine bessere Atmosphäre ermöglichen“, unterstreicht Fraktionsvorsitzende Dr. Bärbel von Römer-Seel. Bisher seien deren Außenflächen durch die Abgase der dort haltenden oder parkenden Busse „nicht wirklich einladend“ zu betreiben sowie der Kapuzinerplatz durch den ständigen Verkehr von der übrigen Stadt abgeschnitten gewesen, fasst sie zusammen.

Hier zeige die neue Verkehrsführung deutliche Verbesserungen. Auch die Behauptung der ALK, dass eine solche Verkehrsführung nicht möglich sei, konnte nach Überzeugung der Umweltschutzpartei „eindeutig widerlegt werden“. Die Busse bewältigten die Kurve in die Klosterstraße und das werde auch im Winter gesichert sein.

„Gegenteilige Behauptungen sind als Scheinargument zu bewerten“, konstatiert Fraktionsmitglied Winfried Gann. Jeder, der schon einmal auf glatter Fahrbahn unterwegs gewesen sei, mache die Erfahrung, dass das Fahrgefühl bergab deutlich unangenehmer ist als bergauf. Zudem müssten Busfahrer in Königstein sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen steilere Straßen im Winter bewältigen.

Für Bündnis 90/Die Grünen ist der nach ihrer Beobachtung „deutlich geringere Verkehr in der Innenstadt ein Weg in die richtige Richtung.“ Als nachteilig wird das Stehen von Bussen auf nunmehr drei Seiten der Konrad-Adenauer-Anlage bewertet. Dr. Bärbel von Römer-Seel: „Hier wäre das Konzept der Grünen, den gesamten Busverkehr nur noch durch die Adelheid-Straße zu führen, weiterführender und zeitgemäßer. Fahrende Autos in Innenstädten mindern die Aufenthaltsqualität und führen so für den Handel und die Gastronomie auf Dauer zu Einbußen. Die Behauptung, dass die gesunkene Laufkundschaft auf die Verkehrsdrehung zurückzuführen sei, scheint doch recht unbegründet, da dieser Rückgang auch in anderen Städten ohne Verkehrsdrehung zu beobachten war.“ Hier sei eher die hohe Inflation als Grund anzunehmen.

Nach Erleben von Bündnis90/Die Grünen sind positive Stimmen, die Stadt sei attraktiver, wenn durch Hauptstraße und Georg-Pingler-Straße weniger Verkehr rollt, „durchaus vernehmbar“. „Es besteht also durchaus die Hoffnung, dass eine zeitgemäße Innenstadtentwicklung in Königstein möglich ist. Für alle Königsteiner Bürgerinnen und Bürger wäre es schön, wenn sich hier nach über 30 Jahren Planungen endlich etwas zum Positiven bewegt. Der jetzige Verkehrsversuch ist nur ein Anfang”, erklärt die Fraktionsvorsitzende abschließend. (pu)



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