Bittere Pleite für Mammolshain – FCM als Letzter nach Westerfeld

Mammolshain
(cdg) – Ernüchternder hätte die Heimpremiere für den FC Mammolshain kaum verlaufen können: 1:7(0:3) unterlag die neuformierte Mannschaft Teutonia Köppern II und reist nun am Sonntag (15.30 Uhr) mit null Punkten und 2:10 Toren als Tabellenletzter zur SG Westerfeld. Nach dem abermaligen totalen Umbruch hatte der Verein als Tabellenzweiter freiwillig auf den Aufstieg in die Kreisoberliga verzichtet und den völligen Neuaufbau in Angriff genommen.

Doch während der fünfmonatigen Corona-Zwangspause platzten die ersten Träume von vielen Neuzugängen. Die Spielerdecke des neuen Trainergespanns Peter Hilbert/Klaus Moser erwies sich schon während der Vorbereitungszeit als viel zu dünn, zumal es auch für die zweite Mannschaft an Personal mangelt. Und dann kam auch noch so frühzeitig großes Verletzungspech hinzu. Am meisten ins Gewicht fällt die Verletzung von Rückkehrer Benny Schmiedl. Der ehemalige Kapitän erlitt beim Pokalsieg gegen Bommersheim eine schwere Verletzung am Schultereckgelenk und steht damit viele Wochen lang nicht zur Verfügung.

Wie sehr gerade allein ein Abwehrchef als sicherer Halt derzeit helfen würde, zeigte sich nun gegen Köppern mehr als deutlich. Zumal zusätzlich auch noch die beiden Innenverteidiger Mende (dicker Knöchel) und Azzizy (Urlaub) fehlten, die in Burgholzhausen erstmals diese Positionen eingenommen und lange Zeit der Hintermannschaft Halt gegeben hatten. Schon der schnelle Rückstand gegen Köppern nach nur gut zehn Minuten offenbarte die Unzulänglichkeiten im eigenen Strafraum. Drei Mammolshainer inklusive Torhüter Auch konnten am eigenen 5m-Raum den Ball nicht wenigstens zur Ecke klären. Stattdessen fackelte Mario Badrov nicht lange und erzielte aus dem Abpraller seinen ersten von insgesamt drei Treffern. Schon nach einer halben Stunde gerieten die Gastgeber so vorzeitig auf die Verliererstraße. Ein Sonntagsschuss aus eigentlich unmöglichen Winkel, eher wohl als Flanke gedacht, kam für Kevin Auch wohl so überraschend, dass er das 0:2 nicht verhindern konnte. Gerade vor und nach dem zweiten Gegentor hatte der FCM seine beiden größten Möglichkeiten, selbst ein Tor zu schießen. Doch beide Male fehlte nach Eckbällen von Lorenz Albeck ein echter Vollstrecker wie einst Christian Aulich. Wie es geht zeigte Patrick Slawinski (insgesamt zwei Tore) mit einem satten Kracher von der Strafraumgrenze zum 0:3.

In Halbzeit zwei war die Begegnung ausgeglichen. Zwanzig Minuten vor Schluss erhöhten die Teutonen auf 4:0. Als Julien Proisy praktisch im Gegenzug der Ehrentreffer gelang, ging seine Mannschaft auf volles Risiko. „Alles oder nichts“ schien die Parole, doch der Schuss ging nach hinten los. Drei weitere Gegentore und das Debakel war perfekt.

Das Ergebnis war vor allem von der Höhe her deswegen so unglücklich, weil nach der langen Corona-Pause so viele Zuschauer am Hasensprung waren wie seit Jahren nicht mehr. Rund 250 Neugierige wurden gezählt und sie sorgten auch deshalb für eine ungewohnte Einnahme, denn erstmals mussten auch im Hochtaunuskreis die weiblichen Besucher Eintritt (2 Euro) bezahlen. „Mit unseren Hygienemaßnahmen haben wir alle Anforderungen des Verbandes erfüllen können“, konnte Vereinschef Bernd Reimann wenigstens ein positives Fazit ziehen.

Um die Auswirkungen des bitteren Heimstartes auf die Moral der Mannschaft müssen sich in dieser Woche verstärkt die beiden Trainer kümmern. „Wir werden intensive Gespräche führen und die Jungs wieder aufbauen“, erklärt Hilbert. Dabei meint er bestimmt nicht nur den gerade 18-jährigen Maximilian Fürst, der auch gegen Köppern sein technisches Spielverständnis zeigen konnte. Frust gilt es auch bei den Korsettstangen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Denn ein solch böses Erwachen hatten sich sicher auch die beiden Kapitäne Heiko Ullmann (im Zuge der Trainer ebenso zurück aus Hornau) und Martin Siever oder Torhüter Kevin Auch nicht vorgestellt. „Durch dieses Talsohle müssen wir jetzt gemeinsam durch“, fordert Moser in erster Linie jetzt Zusammenhalt.



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