Coronakrise stoppt die Saison Mammolshain überwintert oben

Königstein (kw) – Zwei Runden vor der Winterpause stoppt die Coronapandemie einmal mehr abrupt den Fußballbetrieb bei den Amateuren. Der FC Mammolshain (FCM) als Spitzenreiter der Kreisliga A sieht es mit einem weinenden und einen lachenden Auge. „Es ist natürlich schade, dass wir ausgerechnet jetzt unseren Erfolgslauf nicht fortsetzen können“, bedauert FCM-Trainer Michael Drogi nach dem 6:3- (3:2)-Auswärtssieg bei der SG Eschbach/Wernborn die Zwangsunterbrechung. Andererseits können sich die Verantwortlichen darüber freuen, denn der Verein überwintert nun als Tabellenführer und damit erster Aufstiegskandidat. Das würde freilich nur gelten, würde die Saison im Frühjahr noch ganz abgesagt. Wie es noch vor genau einem Jahr ausgesehen hat, erinnern sich Vereinschef Bernd Reimann und seine Mitstreiter noch mit Schrecken. Mammolshain war Absteiger Nummer eins und damals verhinderte ausgerechnet Corona den nächsten Absturz in die B-Klasse.

Für den Wandel und die positive Entwicklung ist zweifellos der neue und alte Trainer Drogi verantwortlich, der nahtlos an seine frühere Erfolgsbilanz am Hasensprung anknüpfen konnte. Platz sechs – und das wären derzeit 23 Punkte – war vor der Runde als Saisonziel ausgegeben. 36 sind es bisher schon geworden. Nur Blau-Weiß Schneidhain liegt noch gleichauf, denn die kurzfristige Spielabsage von Teutonia Köppern dürfte mit einem 3:0-Sieg gewertet werden. Richtung Abstiegszone beträgt der Abstand bereits 24 Punkte.

Grundlage des Aufschwungs ist die Begeisterung, die der 47-jährige Fußballlehrer wieder geweckt hat. Die Spieler setzen seine gesteckten Ziele in jedem Spielsystem mit Feuereifer um. Dazu kommen die Verstärkungen, die Spielausschuss Klaus Moser ebenfalls wie den Trainer zur Rückkehr überreden konnte. Allen voran Spielmacher Heiko Ullmann und Torjäger Wayne Schäfer. Mit einem Vierer-Pack und nunmehr 23 Treffern rückte er dem Oberurseler Boermans (24) wieder ganz dicht auf die Fersen. Bezeichnend am Sonntag beim 6:3-Erfolg: Alle vier Treffer bereitete Ullmann seinem Torjäger vor. Er selbst erzielte per Strafstoß den Endstand, Elias Mavica traf vor der Pause zum 3:2.

Nicht vergessen werden sollen aber auch alle anderen. Philipp Hees, auch ein Heimkehrer, erst in der Rolle des lange verletzten Ullmann, dann dessen kongenialer Partner im Mittelfeld. Eine Lanze brach der Trainer für seine „Allzweckwaffe“ Ruggero de Robertis. Aufgrund seiner Schnelligkeit eine ideale Sturmspitze, nimmt er auch Spezialaufträge an und macht wie in Eschbach hinten rechts in der Viererkette die Seite dicht. Die souveräne Hintermannschaft vor Torhüter Sven Zwiener um Kapitän Benny Schmiedl, Martin Siever und Khaled Azzizy ließ insgesamt nur 15 Gegentore zu – ebenso Bestmarke wie die 53 bisher erzielten Treffer. Neue Talente sind nachgewachsen: Maxi Fürst oder Elias Mavica, der schon sechsmal getroffen hat.

Beim FCM laufen die Planungen auf einen Trainingsbeginn im Februar hinaus. Dann sind alle Titel wie Herbst-, Halbzeit-, Weihnachts- oder Wintermeister nur noch Schnee von gestern. Dann wollen alle wieder spielen und um Punkte für den Aufstieg kämpfen. Aktuell steht am Samstag der Königsteiner Weihnachtsmarkt mit einem eigenen Stand auf dem Programm.



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