Ernüchterung bei FC Mammolshain – Aufsteiger vorerst im Tabellenkeller

Mammolshain
(kw) – Nach dem zweiten „Fünferpack“ innerhalb von einer Woche ist die Ernüchterung groß beim Aufsteiger FC Mammolshain. Dem 0:5 bei der SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach folgte eine noch viel unerwartetere 1:5-Pleite zuhause gegen die SG Eschbach/Wernborn. Und schon befindet sich der Neuling vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Oberursel (Sonntag, 15 Uhr) als 12. im Tabellenkeller. „In dieser Verfassung spielen wir ab jetzt gegen den Abstieg“, war sich FCM-Trainer Michael Drogi mit seinem Sportlichen Leieter Klaus Moser einig. Hatten die Verantwortlichen selbst sich die Zukunft schon rosiger gemalt, als es angebracht wäre? Tatsache ist, dass von fünf Pflichtaufgaben gleich drei verloren gingen. Nur gegen Gruppenliga-Absteiger Vatanspor Bad Homburg (im Pokal und um Punkte) konnte zweimal gewonnen werden. Also ein Team, das sich im Umbruch befindet und mit Null Punkten noch schlechter als Mammolshain dasteht.

„Es läuft gegenwärtig nix zusammen“, rätselte der erfahrene Heiko Ullmann nach den 90 Minuten. Vorn völlig ungefährlich und hinten in der Abwehr nicht sattelfest. Und auch das hochgelobte Mittelfeld mit Philip Hees, Maxi Fürst, Jeff Schäfer, Pascal Schleiffer und eben Ullmann bringt wenig auf die Beine. Der eine oder andere scheint völlig von der Rolle. Fehlendes Training aus welchen Gründen (Urlaub) auch immer lassen den Spielaufbau frühzeitig versanden. Konsequenz: Viel zu oft wird zurückgespielt und im eigenen Strafraum für Chaos gesorgt. Die Abstimmung fehlt, die Kommunikation untereinander, noch laufen die Zahnräder nicht wie gewünscht zusammen.

So verwundert es nicht, dass die Gäste eigentlich nur auf Fehler warten und diese nur rigoros ausnutzen mussten. Beim 0:1 (20. Minute) landerte Niclas Predehls Kopfballklärungsversuch beim torgefährlichen Patrick Gilles, der den Ball aus der Luft über Torwart Anil Ali Dai unter der Latte versenkte. Noch krasser das Geschenk zum 0:2 kurz vor der Pause, als nacheinander Jeff Schäfer und Predehl zum Torwart zurückspielen wollten und wieder Gilles der Nutznießer war. Bei der Halbzeitanalyse wurde deutlich, wie sehr die schnellen Spitzen Wayne Schäfer und Rick Reinhard (beide verletzt) fehlten und zudem auch noch Ballschlepper Niko Henkel, der kurzfristig ausgefallen war. Auch beim 0:3 (63.) profitierten die Gäste von einem Abspielfehler. Unmittelbar davor registrierte man einen ersten (!) Mammolshainer Torschuss durch einen Freistoß von Jeff Schäfer. Er war es auch, der mit einem Gewaltschuss zum 1:3 in der 78. Minute noch einmal vage Hoffnungen weckte. Doch schon drei Minuten später machte ein verhängnisvoller Fehlpass von Fürst, der prompt mit dem 1:4 bestraft wurde, alle Anstrengungen zunichte. Unverständlich, wie dann auch noch das fünfte Gegentor ohne große Gegenwehr hingenommen wurde.

Zehn Gegentore in zwei Spielen, das sollte jedem einzelnen im hochgelobten Kader zu denken geben. Wenn beim Gastspiel in Oberursel gegen die Eintracht ein Neuanfang gestartet werden soll, dann gibt es für Trainer Drogi in dieser Woche einiges aufzuarbeiten. Auch die Eintracht kassierte in Kirdorf eine 2:5-Klatsche und ist selbst auf Wiedergutmachung aus.

Derweil marschiert Mammolshains Mitaufsteiger FC Oberursel mit neun Punkten ganz oben mit. 6:2 hieß es gegen Wehrheim/Paffenwiesbach, dort war der FCM gerade mit 5:0 abgekanzelt worden.



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