L 3327: Zehn Monate nach Teilsperrung noch kein Ende in Sicht

Dieses Foto wurde von einem genervten Autofahrer geknipst, der damit seiner großen Empörung ob der andauernden Sperrung mehr Gewicht verleihen will. Foto: privat

Königstein (pu) – Seit fast zehn Monaten ist die Landesstraße (L) 3327 aufgrund einer Schadstelle im Bereich der Böschung zum Schafhof unmittelbar nach dem Knotenpunkt L 3015/L 3327 in Fahrtrichtung Königstein halbseitig gesperrt. Ein aus Sicht des Straßen- und Verkehrsmanagements „Hessen Mobil“ zwingend notwendiger Schritt, nachdem die Fahrbahn in diesem Bereich immer mehr abgesackt war und nicht mehr gefahrlos genutzt werden kann.

Bei allem Verständnis für diese Schutzmaßnahme nimmt allerdings bei tagtäglich diese Strecke nutzenden Autofahrern die Verärgerung ob der andauernden Sperrung zu. „Bis heute ist nix passiert. Es wird weiter gewartet, und das bei dem Durchgangsverkehr Richtung Königstein und Limburg!“, macht ein entnervter Pendler seiner Empörung Luft. Auch in Richtung Kronberg, Frankfurt und Oberursel staut sich aufgrund des Nadelöhrs regelmäßig der Verkehr.

Entwicklung

Wie mehrfach berichtet, wurden Anfang Dezember letzten Jahres Erkundungsbohrungen an der Straße und dem parallel verlaufenden Radweg durchgeführt, um den Schaden besser bewerten zu können. Als nächster Schritt war nach Angaben von Andreas Mehring vom Büro des Regionalen Bevollmächtigten Rhein-Main des Straßen- und Verkehrsmanagements deren Aufbereitung in Form eines Gutachtens vorgesehen. Der letzte Sachstand datierte von Anfang Juni, als auf erneute Nachfrage der Königsteiner Woche sowohl das Vorliegen der Ergebnisse des Gutachtens bestätigt wurde als auch das Arbeiten an einer Lösung. „Dies kann aufgrund unserer parallel laufenden Bau- und Sanierungsprojekte jedoch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Unter anderem müssen entsprechende Ressourcen, die für geplante Maßnahmen vorgesehen sind, freigemacht werden“, informierte Mehring zum damaligen Zeitpunkt.

Bitte um Verständnis

Inzwischen neigt sich der Sommer dem Ende zu, weiterhin ist von Bauarbeiten zur Behebung des Schadens keine Spur. Für die Redaktion der Königsteiner Woche Anlass genug für erneutes Nachhaken bei „Hessen Mobil“. Andreas Mehring vom Büro des Regionalen Bevollmächtigten Rhein-Main des Straßen- und Verkehrsmanagements bittet nach wie vor um Verständnis wegen des verstrichenen Zeitrahmens, die Durchführung der Bohrungen sei mitnichten der zeitintensive Teil. „Die Auswertung der Bohrkerne und die anschließende Erstellung des Gutachtens hingegen schon. Hierbei muss mit äußerster Sorgfalt vorgegangen werden, um anschließend angemessene bauliche Maßnahmen veranlassen zu können, die eine langfristige Verkehrssicherheit der Straße gewährleisten“, legt er dar. Nach seinem Kenntnisstand könne „Hessen Mobil“ auf Basis des vorgelegten Gutachtens nunmehr die weiteren baulichen Schritte planen.

Einige Widrigkeiten

„Die Untersuchungen im Bereich der Strecke haben jedoch einige Widrigkeiten ergeben. So ist der Untergrundbeschaffenheit im Bereich des abgesackten Streckenabschnitts der L 3327 besondere Beachtung zu schenken. Hier zeigt sich bereits, dass die Schadstelle nicht mit einer einfachen Erneuerung der Fahrbahndecke behoben werden kann. Der Fahrbahnuntergrund muss ebenfalls entsprechend bearbeitet werden, um ein erneutes Absacken der Fahrbahn zu verhindern“, informiert Mehring. Zusätzlich habe sich im weiteren Streckenverlauf der L 3327 in Richtung Mammolshain gezeigt, dass es eine weitere Stelle gibt, an der sich die Fahrbahn absenkt. Jedoch sei hier noch keine akute Gefahrenstelle zu erkennen. „Die betreffende Stelle ist bei uns unter Beobachtung und soll präventiv erneuert werden, um ein Absacken zu verhindern. Diese Stelle liegt rund 200 Meter entfernt von der bereits vorhandenen Schadstelle auf der rechten Seite in Richtung Mammolshain. Um Genaueres zur Beschaffenheit der Strecke sagen zu können, werden hier ebenfalls Erkundungsbohrungen durchgeführt.“ Wann genau diese Bohrungen erfolgen könnten, stehe jedoch noch nicht fest. „Aktuell ist geplant, sowohl die abgesenkte Fahrbahn im Bereich der Kreuzung sowie die zweite Schadstelle in einer Baumaßnahme zu erneuern.

Zum genauen Beginn der Baumaßnahme kann ich leider noch keine Angaben machen“, so Mehring abschließend, der einerseits nachvollziehen kann, dass die Dauer der Abläufe auf wenig Verständnis stößt, andererseits auf notwendige interne Prozesse und Abläufe verweist, die kombiniert mit teilweise mangelnden personellen Ressourcen in manchen Fällen zu längeren Bearbeitungszeiten führen könnten. Daraus resultierend scheint es alles andere als abwegig, dass in zwei Monaten der Jahrestag der halbseitigen Sperrung des Straßenabschnitts „gefeiert“ werden kann.



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