Spielverlauf auf den Kopf gestellt – „Ihr habt euch selbst geschlagen“

Mammolshain
(kw) – „Ihr habt euch doch heute selbst geschlagen! Ehe wir erstmals auf‘s Tor geschossen haben, musstet ihr längst 2:0 führen“. Die Analyse eines Friedrichsdorfer Sportfreunde-Verantwortlichen nach dem auch für sie völlig unerwarteten 3:2 (1:0)-Erfolg beim FC Mammolshain hätte kaum treffender ausfallen können. Er sprach dem gebeutelten FCM-Trainer Michael Drogi damit natürlich aus der Seele. Mit einem Chancenverhältnis von 10:4 zugunsten der Gastgeber wurde der Spielverlauf total auf den Kopf gestellt. Als Anthony Wade die zweite Mannschaft der Sportfreunde mit 1:0 in Führung brachte, hatten Heiko Ullmann und Martin Siever bereits zwei ganz dicke Chancen ausgelassen. Ullmann scheiterte nicht zum ersten Mal im „eins zu eins“ allein am gegnerischen Schlussmann. Dieser Stefan Emmerich wuchs möglicherweise dadurch über sich hinaus und wurde zum „Mann des Tages“. Als Siever nach einer tollen Kombination über die linke Seite zu lange zögerte, stand dem Keeper natürlich auch das Glück zur Seite - wie im weiteren Verlauf noch öfter. Er schien lange unüberwindlich bei Freistößen von Jeff Schäfer oder Ullmann ebenso wie bei Kopfbällen von Philipp Hees oder Maxi Fürst. Was dem FCM derzeit fehlt, sind Treffer des letztjährigen Torjägers Wayne Schäfer wie Mitaufsteiger FC Oberursel in Finn Lasse Bormanns (15 Tore) einen hat. Nach langer Verletzungspause sorgte Wayne zusammen mit Zakaria Zeudmi in der letzten halben Stunde für Druck. Die Chancen häuften sich jetzt, aber das Tor blieb wie vernagelt. Bestes Beispiel: Martin Siever scheiterte aus kurzer Distanz an der Querlatte. Es ging immer nur in eine Richtung. Die Sportfreunde verteidigten mit Mann und Maus und kamen zehn Minuten vor Schluss mit dem ersten gefährlichen Konter dennoch zum 2:0 und zum vermeintlichen K.O.. Selbst nach dem 0:3 gab der FCM nicht auf, kam aber erst in der Nachspielzeit durch Zeudmis Flugkopfball und Wayne Schäfers Anschlusstreffer (94.) nur noch auf 2:3 heran. Die zweite Heimniederlage hintereinander war besiegelt, keine guten Aussichten für den Pokalhit gegen Königstein und das nächste Derby in Oberhöchstadt am kommenden Sonntag (15 Uhr).

Personell bleibt die Lage angespannt. Azzizy, Schleiffer, Reinhard, Ohlenschlaeger und jetzt auch noch Niko Henkel (Bänderriss) fehlen weiterhin. „Einfach zu viele auf einmal“, klagte Michael Drogi.



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