Fahr‘ Bus statt Bahn

So wie am Bahnhof in Schneidhain sah es in den letzten Tagen an der ganzen Strecke aus, das Absperrgitter enthielt den Hinweis auf die eingerichtete Ersatzbus-Haltestelle. Warum die Abfahrtszeiten der Busse aber hinten am Wartehäuschen ausgehängt waren, bleibt ein Geheimnis der Hessischen Landesbahn (HLB). Fotos: Friedel

Königstein/Schneidhain (hhf) – Die Zeichen verdichten sich, dass mit der Umstellung der Triebwagen der Kleinbahn von Diesel auf umweltfreundlicheren Antrieb nicht nur Ruhe für die Bahnhofsanwohner herrschen wird – auch auf dem lokalen Arbeitsmarkt wird wohl eine Beruhigung anstehen, wenn die auf Dieselfahrzeuge ausgelegte Werkstatt am Bahnhof Königstein geschlossen wird.

Aktuell stehen die Zeichen in Sachen Bahnverbindung trotz einer fünftägigen Stillegung aus baulichen Gründen aber auf „freie Fahrt“, denn wer seine Gleise saniert, der will sie auch weiterhin nutzen, hoffentlich mit steigenden Fahrgastzahlen zum Wohle der Umwelt.

Wie in der KöWo angekündigt, überarbeitete die HLB rund um das vergangene Wochenende ihre Gleisanlage, weshalb Busse den Ersatzdienst für die Schienenfahrzeuge übernahmen. An den Bahnhöfen, die zweckmäßiger Weise abgesperrt waren, wiesen Schilder und Sonderfahrpläne darauf hin. In Schneidhain hatten sich allerdings unbekannte Hände genau an dieser Absperrung zu schaffen gemacht und sie vom Bahnsteig ins Wartehäuschen verfrachtet, wo sie eher unauffällig an der Seite stand.

Prompt saßen Mutter und Tochter auf dem Bänkchen daneben, als die KöWo am Samstagmittag zum Fototermin anrückte und antworteten auf die vorsichtige Frage, ob sie hier etwa auf den Zug warten würden, freudig mit „ja“. Da sich diese Antwort aber nicht mit dem Objekt des Fotografen vereinbaren ließ, fand man nach kurzer Suche die Wegbeschreibung zur Bushaltestelle in der Wiesbadener Straße und sogar die dortigen Abfahrtszeiten, die – warum auch immer – im eigentlich abgesperrten Bereich ausgehängt waren. Weglänge fünf Minuten, Abfahrt in zehn Minuten – der Weg in die große Stadt war gesichert. Die Idee freilich, abends dann mit der Bahn wieder heimzufahren, musste noch an Ort und Stelle verworfen werden, wie der große Schotterberg am Ende des Bahnhofes ahnen ließ, waren die Arbeiten trotz Wochenendeinsatz nicht ganz so schnell beendet.

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