Naturdenkmal Linde in Schneidhain muss gestutzt werden

Schon seit einiger Zeit beobachtet die Stadt Königstein die Linde im Ortsteil Schneidhain. Das circa 130 Jahre alte Naturdenkmal zeigt einerseits Pilzbefall, andererseits ging die Trockenheit der vergangenen Sommer auch nicht spurlos an ihr vorbei. Ein schwerer Ast war im Juli heruntergekracht und es wurde offensichtlich, dass der Baum eine Gefahrenstelle darstellte.

Aus dem historischen Naturdenkmal Linde im Königsteiner Stadtteil Schneidhain mussten deshalb im Juli einige Äste entfernt werden, ein Kronensicherungsschnitt erfolgte.

Die städtische Biologin Birte Sterf sagt: „Naturdenkmäler unterstehen der Aufsicht der Unteren Naturschutzbehörde, die sich auch um Pflege und Begutachtung kümmert. Fällt uns etwas auf, informieren wir sie natürlich.“ Jetzt hat die Untere Naturschutzbehörde ein Gutachten zu notwendigen Baumpflegemaßnahmen erstellt. Darin heißt es: „In Auswertung der durchgeführten Bohrwiederstandsmessungen im Stamm bzw. im Kronenbereich wird sehr deutlich, dass der Wulstige Lackporling eine massive Weißfäuleausbildung verursacht hat.“

Die Untere Naturschutzbehörde will nun die Krone massiv zurückschneiden, um diese zu entlasten und um eine Abbruchgefahr zu vermeiden. Im Klartext bedeutet das, dass die Linde auf eine Stammhöhe von neun Metern gekürzt und auf eine Kronenbreite von acht Metern reduziert werden muss. Außerdem soll die eingebaute Kronensicherung mit Stahlseilen erneut befestigt werden. Das Gutachten der Behörde sagt: „Die Lebenserwartung wird für den Baum unter Beachtung des festgestellten Pilzbefalls auf circa 10 Jahre geschätzt.“

Sterf: „Im Jahr 2024 wird der Baum erneut eingehend untersucht und dann eine neue Bewertung der Lage und Lebensdauer durchgeführt. Ich bin überzeugt, man sollte an dieser Stelle wieder eine Linde pflanzen, sollte die alte Linde nicht stehenbleiben können.“

Der Baum ist schon seit 1938 ein Naturdenkmal, was 1990 vom Hochtaunuskreis nochmals offiziell bestätigt wurde.

Ein Naturdenkmal, dessen Erhaltung sich ganz sicher lohnt
Foto: Stadt Königstein



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