„Schnaadem Helau“ – Halle platzte zum Auftakt aus allen Nähten

Die anmutigen Minis begeisterten in orientalisch anmutenden Kostümen, wunderschön choreografiert und tänzerisch ganz hervorragend umgesetzt.
Fotos: Scholl

Schneidhain (gs) – Für den Sitzungspräsidenten Gerhard Heere und seine engagierten Mitstreiter des Heimat- und Brauchtumsvereins Schneidhain ist und war es immer eine ausgemachte Sache: In Kuckuckshausen ist der Fasching ein Familienevent. Das ließen sich die faschingsaffinen Mitbürger nicht zweimal sagen und waren zum Kampagnenstart der 43. Schneidhainer Fastnacht so zahlreich erschienen, dass die Sitzplätze zeitweise nicht ausreichten.

Die Stimmung war von Beginn an bestens und Heere hatte als Gastgeber so manches Mal Schwierigkeiten, sich Gehör zu verschaffen. Traditionsgemäß startete die Faschingskampagne mit dem Frühschoppen, zu dem es neben Flüssigem auch deftige Nahrung in Gestalt der „Schneidhainer Schnitzel“ gab. Die Halle präsentierte sich karnevalistisch bunt geschmückt und unter der Prämisse „Locker vom Hocker“ gab es ein kleines Programm, bei dem jeder, so er denn wollte, auch spontan mitmachen konnte. Die Stimmung war hervorragend und Sascha Jäger hatte somit keine Mühe, das Publikum mit bekannten Schlagern wie „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ zum Schunkeln zu animieren. Groß und Klein amüsierte sich prächtig und wartete gespannt auf das kleine, aber feine Programm, das auf die Sitzung am kommenden Samstag einstimmen sollte. Es war dann auch für jeden Faschingsjecken etwas dabei. Tänzerisch eröffneten zwölf junge „Schneidhainer Kuckucksweiber“ das Programm und präsentierten einen modernen Showtanz zu Disco-Pop-Musik. In neongrün und orange rockten sie die Bühne und wurden mit einem riesigen Applaus belohnt, bevor der Protokoller, in Gestalt von Dr. Michael Pfeil, einen kleinen Auszug seines Jahresberichts zum Besten gab. Großes Gelächter bei all jenen, die sich in den Geschichten der humorig vorgetragenen Büttenrede wiederfanden und gottlob über die eigenen Missgeschicke lachen konnten. Die Geschichten und Anekdoten aus dem Ort sind das „Geschäft“ des Protokollers und werden jedes Jahr mit viel Spannung erwartet.

Ob Kegelbahn, Hundehäufchen oder vergessene Reisemitglieder, nichts bleibt ihm verborgen und wird von den Schneidhainern mit dem Ausruf „…der Kuckuck hats gesehen!“ begeistert abgesegnet.

Weitere Tanzeinlagen gab es von den „Bambinis“, die zu „Bella Ciao“ mit rockigen Bässen tanzten, dass die Halle bebte. Das Duo Lena und Nina zeigte eine Darbietung zu Katy Perrys „Popsicle“ und die entzückenden Minis begeisterten in orientalisch anmutenden Kostümen, wunderschön choreografiert und tänzerisch ganz hervorragend umgesetzt. Es war schon erstaunlich, mit welcher Freude sich die Aktiven der Tanzgruppe „Lollipops“ hier zu präsentieren wussten. Das sehr erfolgreiche Konzept der Jugendförderung in Schneidhain zeigte sich an diesem Vormittag von seiner besten Seite.

Der gesamte Erlös der Veranstaltung floss dann auch an die Tanzgruppen, um den Erwerb von Kostümen und einigem mehr zu unterstützen. Auch nach Ende des sehr kurzweiligen Programms trieb die Schneidhainer nichts nach Hause, vielmehr nutzten sie die Zeit für Gespräche. Die Kinder turnten und tobten durch den Saal und gaben damit dem Konzept des Familienfaschings mehr als Recht. Wen das Miniprogramm jetzt neugierig auf die Faschingssitzung gemacht hatte, der muss leider bis zum nächsten Jahr warten, denn für dieses Jahr sind die Karten bereits am ersten Tag ausverkauft gewesen. Ein schöneres Lob für erfolgreiche Kampagnenarbeit kann es eigentlich nicht geben!

Bei der Kindersitzung „Jugend in der Bütt“ wird der kleine Rat am Sonntag, 3. März, um 15.11 Uhr Einzug halten. Das Außergewöhnliche an dieser Sitzung ist, dass diese Veranstaltung ausschließlich von Kindern für Kinder ausgerichtet wird. Eltern, Großeltern und Ur-Großeltern sind natürlich ebenfalls willkommen, um ihrem Nachwuchs zu applaudieren. Der Eintritt beträgt 5 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder. Mit dem Kindermaskenball am Faschingsdienstag, 5. März, Beginn um 15.11 Uhr, wird die Kampagne abgeschlossen. Mit reichlich Knolle, Kamelle und Animation für die Kleinen können sich die Eltern bei Kaffee und Kreppeln zurücklehnen und dem Faschingstreiben zusehen. Der Eintritt hierzu beträgt 3 Euro für Erwachsene und 1 Euro für Kinder.

Mit spitzer Feder hatte der Protokoller wiederum Geschichten aus dem Ort notiert

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