Schneidhain (kw) – Schon Anfang September feierte die Fechtwelt nach langer Sommerpause den Saisonauftakt zur Saison 2019/20. Los ging es mit dem alljährlichen FTV-Jugendpokal in Frankfurt, bei dem sich Fechter aus Hessen auch mit internationalen Gegnern messen konnten. Insgesamt waren es über 200 Teilnehmer, die sich an beiden Tagen in verschiedenen Wettbewerben duelliert haben.
An den Start für die SG Blau-Weiß Schneidhain gingen zunächst Nick Hollenbach, Karl Woschnagg, Yorck Müller-Gebel und Arik Müller-Gebel. Dank frühzeitiger und guter Saisonvorbereitung durch Feriencamps und Einzellektionen unter den Trainern Jan Zwak, Marcel Fischer und Thristan Trieschmann waren alle bestens für das stark besetzte Turnier gewappnet. So überstanden sie ohne Probleme die Vorrunden und fanden sich schnell in der Runde der letzten 32 wieder. Hier musste sich Yorck Müller-Gebel dem 9. der Hessischen Rangliste, Jan Methe vom FC Kassel, stellen. Nach einem spannenden Gefecht unterlag er leider sehr knapp mit 13:15. Auch Arik Müller-Gebel musste sich in dieser Runde geschlagen geben. Karl Woschnagg und Nick Hollenbach hingegen gewannen ihre Gefechte souverän, Nick sogar mit einem eindeutigen 15:2, und so fanden sich beide im Achtelfinale des Turniers wieder.
Folglich war hier die Konkurrenz extrem stark und beide mussten sich nach harten Kämpfen leider geschlagen geben, können sich aber trotzdem über die beachtliche Leistung von Platz 12 und 13 freuen.
Am Folgetag gingen im U20-Jahrgang Marcel Fischer und Thristan Trieschmann an den Start und präsentierten sich ähnlich kampferprobt wie ihre beiden Vorgänger am Vortag. Sie erreichten in diesem stark besetzten Wettbewerb die phänomenalen Plätzen 9 und 10.
Nach dieser kleinen Aufwärmrunde in Frankfurt, machte sich die Schneidhainer Fechtdelegation dann eine Woche später auf den Weg nach Darmstadt zu den Hessischen U20-Meisterschaften. Hier galt es nicht nur wichtige Punkte im Hinblick auf die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften 2020 zu sammeln, sondern auch den im letzten Jahr ehrenwert erkämpften Hessenmeistertitel im Mannschaftswettbewerb zu verteidigen.
Doch zunächst duellierten sich die Athleten im Einzelwettbewerb. Alle Schneidhainer Fechter konnten sich durch gute Vorrundenergebnisse erfolgreich für die darauffolgende K.O.-Runde qualifizieren, Marcel Fischer sogar mit einer sehr guten Ausgangsposition, da er vier von fünf Gefechten für sich entscheiden konnte. Leider war das Losglück an diesem Tag nicht auf der Seite aller Blau-Weißen und Nick Hollenbach musste sich somit seinem älteren und erfahrenen Teamkollegen Marcel Fischer stellen, der auch gewann. Yorck Müller-Gebel unterlag dem sehr starken Tassilo Ixkes aus Frankfurt, der später die Bronzemedaille errang. Karl Woschnagg focht in seiner K.O.-Runde ein definitiv sehr beachtenswertes Gefecht gegen Lukas Kuhn aus Rüsselsheim, der leider den allerletzten entscheidenden Treffer setzen konnte und damit final hauchdünn mit 15:14 Treffern vorne lag. Nun waren also nur noch zwei Schneidhainer im Turnier: Marcel und Thristan. Beide sehr erfahrene Fechter kämpften sich ins Achtelfinale vor, wo sie das Los bedauernswerterweise gegeneinander brachte und so das zweite blau-weiße Vereinsgefecht dieses Tages anstand. Auch diesmal konnte sich Marcel durchsetzen und stand somit im Viertelfinale der Hessischen Meisterschaften. In einem sehr spannenden Kampf gegen den späteren Hessenmeister Xinyang Cheng von der Frankfurter Eintracht verpasste er ganz knapp den Sprung aufs Siegertreppchen, kann aber trotzdem sehr stolz auf seinen 5. Platz sein!
Mannschaftswettbewerb
Im Anschluss folgte der Mannschaftswettbewerb, auf den die Schneidhainer eigentlich schon den ganzen Turniertag lang hin gefiebert hatten. Die Blau-Weißen gingen mit Marcel Fischer, Thristan Trieschmann und Yorck Müller-Gebel an den Start. Die Mission war klar: Verteidigung des Titels! Die ersten Mannschaftsgefechte gegen den FC Rüsselsheim und den FC Kassel entschieden die Schneidhainer eindeutig für sich und gewannen letztendlich mit 25 zu 45 Treffern. Im Halbfinale trafen sie auf den ebenfalls sehr stark besetzten TV Dillenburg.
Nach etwa zwei Dritteln der Begegnung lagen die Schneidhainer mit sieben Treffern zurück. Jedoch gelang es Yorck in einem filmtauglichen Auftritt gegen Jann-Rouven Schmidt das Gefecht in gerade einmal drei Minuten eindeutig zugunsten der Blau-Weißen zu drehen. Auf seinem atemberaubenden Beutezug gegen den verunsicherten Dillenburger konnte er in kürzester Zeit unglaubliche 12 Treffer landen und brachte den Schneidhainern damit die verdiente Führung. Thristan und Marcel schafften es nun ohne Probleme den Sack zuzumachen und die Mannschaft der SG stand somit im Finale!
„Dass sie dieses gegen die Elite-Mannschaft der Frankfurter Eintracht leider nicht gewinnen konnten, ist zwar bedauerlich, nichtsdestotrotz legten sie nach dem nervenzerreißenden Halbfinale einen weiteren bärenstarken Auftritt hin und unterlagen schlussendlich knapp, aber ehrwürdig mit 37 zu 45 Treffern“, schildert SG-Trainer Nicolas Maute. Am Ende des Tages konnte der Titel zwar nicht verteidigt werden, aber die drei Schneidhainer sind umso stolzer auf sich, da sie Teamgeist und Kampfwille unter Beweis gestellt haben und es auch nach klarem Rückstand immer wieder geschafft haben, sich aufzurappeln und weiterzukämpfen. „Die Silbermedaille haben sie sich mehr als verdient und Sieger der Herzen sind sie in jeden Fall“, so Nicolas Maute. Auch Abteilungsleiter Jan Zwak ist stolz auf die Leistungen des Fecht-Nachwuchses und sieht noch viel Potenzial für die weiteren Turniere der Saison.