Von der Skipiste direkt auf die Fechtbahn

Trainer Jan Zwak (links) mit Marcel Fischer Fotos: SG BW

Schneidhain (kw) – Aufgrund der Tatsache, dass das allererste Turnier des neuen Jahrzehnts schon am 12. Januar – also noch in den Weihnachtsferien – stattfand, ging es für die beiden U17-Fechter Karl Woschnagg und Yorck Müller-Gebel im wahrsten Sinne des Wortes direkt aus dem Skiurlaub auf die Fechtbahn. Ob sich eine vorangegangene wintersportliche Auszeit fördernd oder doch eher hindernd auf die Leistungen der Schneidhainer Fechter beim Leverkusener Degenpokal auswirken würde, sollte sich dann noch zeigen.

Beide Fechter hatten zunächst einen perfekten Start ins Turnier und konnten in der Vorrunde jeweils vier Siege einfahren. Dadurch im oberen Drittel der Setzliste positioniert, hatten sich beide eines der begehrten Freilose für die erste K.O.-Runde erkämpft. In der Runde der letzten 32 sah sich Yorck dann mit dem Nachwuchsass Ole Veltrup vom FC Krefeld konfrontiert, den er trotz ausgefeilter Taktik leider nicht bezwingen konnte.

Auch Karl verfehlte leider haarscharf den Einzug ins Achtelfinale. Nach einem atemberaubenden Kopf-an-Kopf-Rennen schaffte es sein Gegner beim gefürchteten Trefferstand von 14:14 in den letzten Sekunden, den entscheidenden Treffer zu setzen. Auch wenn der Sprung von der Skipiste direkt auf die Fechtbahn nicht zu 100 Prozent gelang, ist Karl trotzdem zufrieden, da er durch die erfochtenen Punkte in Leverkusen seinen Qualifikationsplatz für die Deutschen Meisterschaften halten konnte.

Eine Woche später lief es für die ältesten Fechter der SG BW Schneidhain – Marcel Fischer und Thristan Trieschmann – schon etwas besser. In der Woche zuvor konnten jegliche Skigedanken beiseite geräumt und sich wieder voll auf das Fechten konzentriert werden. Beide Sportler sahen sich an diesem Wochenende in Osnabrück, bei einem der am stärksten besetzten Qualifikationsturniere in Deutschland, einer starken internationalen Konkurrenz aus 110 Athleten ausgesetzt. Beide ließen sich davon aber in keiner Weise beirren und starteten mit starken Gefechten in den Wettbewerb. Marcel konnte vier von sechs Duellen in der ersten Vorrunde für sich entscheiden, Thristan erlaubte sich sogar nur eine Niederlage. Ähnlich souverän fochten sich beide durch die Zwischenrunde und hatten es danach geschafft, weite Teile ihrer Wettbewerber auf der Setzliste hinter sich zu lassen. Die Leistungen der blau-weißen Fechter wurden mit einem Freilos für das 128er-K.O. belohnt.

Auch im 64er-K.O. konnten sie ihre Erfolgsserie fortsetzen, und ließen sich nicht davon beeindrucken, dass mit der Zeit die hochkarätigeren Fechter des Turniers auf sie warteten. Marcel gewann mit 15:9 Treffern gegen seinen Gegner vom Leistungssportzentrum in Leipzig und auch Thristan setzte sich gegen sein Gegenüber mit 15:9 durch.

In der nächsten Runde traf Thristan dann das harte Los, gegen den Vizedeutschenmeister antreten zu müssen und er musste sich letztendlich geschlagen geben. Sein Ergebnis, Platz 27, kann sich in Anbetracht dieser Konkurrenz aber auf jeden Fall sehen lassen. Marcel erging es ähnlich in der Runde der letzten 32, er belegte am Ende sogar Platz 23. Somit haben beide ihren Vorsprung auf der hessischen Rangliste weiter ausbauen können und sind der Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften – dem Turnierhöhepunkt im Jahr 2020 – wieder ein Stückchen nähergekommen.

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