30.500 Euro und Intraokular-Linsen für „Augenlicht für Bangladesch“

Söllhubers präsentieren stolz und dankbar den Scheck. Fotos: A. Puck

Kronberg (pu) – Das laufende Jahr können Dr. Andrés Söllhuber Kretzer und Ehefrau Angelika, Gründer der gleichnamigen Stiftung, mit Fug und Recht als ein an Höhepunkten reiches bezeichnen. Kaum hatten sie im Februar von Europastaatssekretär Mark Weinmeister das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, als Zeichen der Würdigung ihres jahrzehntelangen beispielhaften und unermüdlichen Engagements für blinde Kinder in Bangladesch an Revers gesteckt bekommen, setzte eine „äußerst erfreuliche Spendenwelle ein“. Diese serquickliche Resümee servierten Söllhubers den Gästen ihres traditionellen Charity-Sommerfestes quasi als Appetithäppchen noch vor der eigentlichen Eröffnung des mit viel Liebe zum geschmackvollen Detail persönlich vorbereiteten Buffets mit Antipasti, Tapas sowie italienischen und chilenischen Weinen.

Infolgedessen kamen im Laufe der letzten zwölf Monate seit letztem Rechenschaftsbericht der Söllhuber Stiftung summasummarum 30.500 Euro zusammen. Der Betrag setzt sich unter anderem aus Einnahmen des Kronberger Flohmarktes, Konzerten auf der Burg Kronberg und im Schlosshotel und eben einer Reihe Geldspenden von einer wachsenden Zahl an Unterstützern zusammen. Und damit nicht genug.

Unerwartete Spende

Als Sahnehäubchen obendrauf stellte ein über den Leiter der Augenklinik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt vermittelter Hersteller eine Palette mit 1.620 kostenfreien Intraokular-Linsen, die nach Entfernung der natürlichen Linse im Rahmen der Operation des Grauen Stars implantiert werden, zur Verfügung. Ein weiterer Meilenstein im unverdrossenen Kampf gegen die tückische Krankheit. Allein ein Drittel von rund 52.000 erblindeten Kindern in Bangladesch, dem sechstärmsten Land der Welt, leiden unter Grauem Star.

Mittlerweile über 1.700 von ihnen eröffnete das Ehepaar seit Beginn ihrer Initiative „Augenlicht für Bangladesch“ durch die Finanzierung von Operationen zur Wiedererlangung ihres Augenlichts die Perspektive, ihrem Leben durch eine ordentliche Bildung eine entscheidende Wende geben zu können. Für diese Hilfe zur Selbsthilfe sind pro Patient 150 Euro für den Eingriff inklusive Nachbetreuung und Medikamentenversorgung vonnöten. Die tief empfundene Dankbarkeit, in nächster Zeit durch die Intraokular-Linsen-Spende die Hälfte der Kosten einsparen zu können, konnten daher alle Anwesenden bestens nachfühlen: „Das bedeutet schließlich im Umkehrschluss, dass dadurch für eine Weile nahezu das doppelte an Augen-OPs mit den Spendengeldern finanziert werden kann!“

Das große Engagement des Ehepaares ist auch dem aktuell in Deutschland ansässigen Bangladescher Botschafter Imtiaz Ahmed keineswegs verborgen geblieben. Er mischte sich am Wochenende nicht nur ebenso zwanglos unter die Sommerfest-Gäste wie Kronbergs Erster Stadtrat Robert Siedler, sondern war derart angetan von der herzlich-fröhlichen und familiären Atmosphäre, dass er es nicht bei einem Eintrag ins Gästebuch der Stadt Kronberg beließ. „Ohne Sie wären wir längst nicht auf so einem guten Weg den Grauen Star einzudämmen!“, gab er seiner großen Dankbarkeit Ausdruck für die seit Jahren währende Unterstützung. Ahmad versprach im Zuge der Gespräche, er werde sich darum kümmern, dass nach Möglichkeit keine Kosten für den Transport der Intraokular-Linsen zum BMSB-Eye-Hospital in Mymensingh entstehen.

Reise nach Bangladesch

Noch im diesem Jahr, voraussichtlich im November, haben Söllhubers im Übrigen die nächste Reise nach Bangladesch geplant, um sich erneut persönlich ein Bild vom Einsatz der Unterstützungsmaßnahmen und der Situation „unserer blinden Kinder, die uns ans Herz gewachsen sind“ zu machen.

Folglich gab es am Sommerfest-Abend jede Menge Gesprächsstoff und nebenbei wurde wie gewohnt schon der Grundstock für den nächsten Scheck gelegt mittels Erlös einer Tombola, für die Unternehmen und Firmen aus Kronberg und ganz Deutschland gespendet hatten sowie einer Versteigerung. Reisen, Schönheitsbehandlungen, Landrover-Fahrten, edle Tropfen, Menüs, Schmuck, Konzertkarten und vieles mehr fanden dankbare Gewinner. Abgerundet wurde der vergnügliche Abend durch den spontanen musikalischen Beitrag des Königsteiner Ausnahmetalents Mohin Jan Fariod.

Apropos Konzerte: Die nächsten Charity-Konzerte sind in Vorbereitung, die entsprechenden Termine werden zum gegebenen Zeitpunkt bekannt gegeben. Die Zeit der Teilnahme Söllhubers am Kronberger Flohmarkt gehört allerdings mit sofortiger Wirkung der Vergangenheit an.

„Wir sind jüngst zu der Erkenntnis gelangt, dass der betriebene Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Erlös steht“, gewährten die beiden Einblick in die Beweggründe für diesen Schritt. Und wer das emsige und voller Ideen für die gute Sache getragene Ehepaar näher kennt, weiß, sie werden bei ihrer Suche nach Alternativen sicher in bald fündig werden.

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