70 Jahre DRK-Suchdienst

Hessen (kb) – Der DRK-Suchdienst wird dieses Jahr 70 Jahre alt. Allein 2014 haben sich fast 20.000 Menschen auf der Suche nach ihren vermissten Angehörigen an den DRK-Suchdienst gewandt.

Der DRK-Suchdienst ist Teil eines Netzwerkes, in dem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Suchdienste der 189 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften erfolgreich zusammenarbeiten. Hochwasser, Sturm, Stadtteilevakuierung –Notfälle treten plötzlich auf und die Rettungskräfte des DRK sind sehr schnell zur Stelle. Zu ihnen gehören ehrenamtliche Suchdienst-Mitarbeiter der DRK-Kreisauskunftsbüros (KAB). Sie sorgen dafür, dass Angehörige, die durch eine Katastrophe getrennt wurden, einander schnell wieder finden. „Im Notfall sind Nervenstärke und eine gute Ausbildung für die Arbeit im Kreisauskunftsbüro enorm wichtig“, sagt Klaus Golisch, Leiter des DRK-Suchdienstes im DRK-Landesverband Hessen zum 70-jährigen Bestehen der Einrichtung.

Lokal und International

Der DRK-Suchdienst steht bundesweit Angehörigen in Not zur Seite: Er unterstützt Menschen, die durch bewaffnete Konflikte, Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder Migration von ihren Nächsten getrennt wurden, hilft, Angehörige zu finden, sie wieder miteinander in Kontakt zu bringen und Familien zu vereinen.

Jedes Jahr wenden sich zehntausende Menschen an den DRK-Suchdienst. Auch 70 Jahre danach betreffen viele der Anfragen den Verbleib von Kriegsvermissten des Zweiten Weltkriegs. Dank seiner umfangreichen Bestände und neu erschlossener Informationen aus russischen Archiven kann der DRK-Suchdienst in vielen Fällen schicksalsklärende Auskünfte erteilen.

Bei Suchanfragen von Flüchtlingen und Migranten, die den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben, arbeitet der DRK-Suchdienst eng mit Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weltweit und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zusammen. Besteht der Wunsch nach einer Familienzusammenführung in Deutschland, berät der DRK-Suchdienst zu den rechtlichen Voraussetzungen und unterstützt im Visumsverfahren.

Spätaussiedler und ihre Angehörigen erhalten Beratung im Einreiseverfahren. Oftmals dokumentieren beim DRK-Suchdienst vorliegende Unterlagen Jahrzehnte der einzelnen Familiengeschichten und geben Aufschluss für das Verfahren auf Anerkennung als Spätaussiedler.

3.500 Helfer

Der Suchdienst ist eine Kernaufgabe der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. An den DRK-Suchdienst-Standorten Hamburg und München sowie deutschlandweit in rund 80 Suchdienst Beratungsstellen werden Betroffene beraten und betreut. Überdies gibt es in Deutschland rund 350 Kreisauskunftsbüros mit zirka 3.500 ausgebildeten ehrenamtlichen Helfern.



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