AG Kulturlandschaft fordert Opel-Zoo auf, Parkhaus zu bauen

Kronberg. – „Die Wiesen müssen tabu sein“, fordert die AG Kulturlandschaft Königstein-Kronberg. Das jüngste Verkehrsgutachten zum Opel-Zoo, das in der vergangenen Sitzung des Königsteiner Bauausschusses vorgetragen wurde, bringt nach Sicht der AG „keine neuen oder erfreulicheren Erkenntnisse“. Als Basis für das Zahlenwerk dienten drei Frühjahrstermine an denen nur an einem Tag überdurchschnittlich viele Besucher den Opel-Zoo aufsuchten. Und nur weil die zum Parken freigegebenen Wiesen trocken waren, sei der Bedarf an Parkplätzen ausreichend gedeckt gewesen. Die Parkplätze reichten demnach für rund 4.700 Gäste. Dennoch gibt es immer wieder Klagen, dass viele Parker sich verkehrswidrig aufstellen, ungeschickt parken, Absperrbänder ignorieren, die geschützten Wiesen beschädigen sowie Fußgänger und den freien PKW-Verkehr erheblich behindern. Nur an wenigen Spitzentagen im Jahr, führte der Verkehrsplaner Frank aus, gebe es einen zusätzlichen Bedarf an 250 bis 300 Parkplätzen. Als Erweiterungspotenzial wurden unter anderem vier Alternativen vorgeschlagen: Der Bau eines Parkhauses, eine geringe Erweiterung des Waldparkplatzes, die Einrichtung eines Shuttle-Busses und eine Befestigung und Markierung der Wiesenbehelfsparkplätze.

„Da der vortragende Verkehrsplaner davon ausging, dass die Errichtung eines Parkhauses, das auf zirka 2 Millionen Euro Herstellkosten geschätzt wird, sich für den Opel-Zoo nicht rechne und auch die Alternativen Waldparkplatz, Shuttle-Bus oder ein Parkleitsystem sich als nicht realisierbar erwiesen, schien dem Vortragenden die Alternative einer ,Befestigung‘ der Wiesenbehelfsparkplätze am sinnvollsten“, fasste die Vorsitzende Gabriele Klempert die Fakten für die AG Kulturlandschaft Königstein-Kronberg zusammen.

Bei allen Vorschlägen sei allerdings in keinster Weise der Schaden an der Natur berücksichtigt. „Es ging einzig und allein um weitere Nutzungsflächen für PKWs, die zunehmend das einst schöne Tal verschandeln und die Kulturlandschaft zerstören“, behaupten die AG-Mitglieder. „Wir fordern, dass der Opel-Zoo zum Schutz der Wiesen ein Parkhaus errichtet.“ Um das Parken auf den Wiesen zu unterbinden, müsse das Parkhaus „selbstverständlich kostenlos zur Verfügung stehen und vorrangig genutzt werden“. Wer in der Lage sei, ein kostspieliges Elefantenhaus zu errichten, der sei er auch in der Lage, ein Parkhaus zu finanzieren oder dafür die entsprechenden Gelder zu generieren. „Es kann nicht sein, dass zugunsten des wirtschaftlichen Erfolgs kulturhistorisch bedeutsame Landschaft und Natur missbraucht wird. Die AG Kulturlandschaft wehrt sich gegen jeden Bodenverbrauch der Wiesen, beziehungsweise lehnt eine Befestigung der Wiesenbehelfsparkplätze grundsätzlich ab.“ (mw)



X