Bahnhofsgebäude: Stadt bereitet Verkauf an lokalen Investor vor

Schon lange kein schöner Anblick mehr: Der denkmalgeschütze Kronberger Bahnhof. Aktuell sieht es danach aus, dass sich aber auch an dieser Stelle am Bahnhof bald etwas bewegt. Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – Für das Bahnhofsbebäude gibt es einen sogenannten „Letter of Intent“, eine Absichtserklärung. Magistrat, Investor und Stadtverwaltung haben bekundet, dass sie in puncto Sanierung des Bahnhofsgebäudes zusammenkommen wollen, das heißt, einen Vertrag erarbeiten wollen. Gelingt das, wird es am Bahnhof auch bezüglich des alten denkmalgeschützen Bahnhofsgebäudes endlich weitergehen. Erster Stadtrat Robert Siedler (parteilos), der im Stadtparlament nur kurz zu diesem Sachstand informierte, möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel über die Planungen verraten. Was er auf Nachfrage dann aber doch kundtat: Der mögliche Investor will den Bahnhof der Stadt Kronberg auf jeden Fall abkaufen. „Das ist sein Wunsch und wir haben auch rechtlich schon geklärt, dass das für die Stadt keine Nachteile mit sich bringt.“ Die Architektur-Entwürfe seien fertiggestellt und schon mehrmals im Magistrat vorgestellt worden. „Nun müssen wir den Vertrag inhaltlich en détail vorbereiten und abstimmen“, erklärte Erster Stadtrat Robert Siedler. Geplant sei ein Restaurant im mittleren bis gehobenen Preissegment und davon getrennt ein Bistro für die Bahnkunden. „Natürlich wollen wir auch die Verkaufsstelle am Bahnhof gerne weiter behalten“, so Siedler. Das liege jedoch im Ermessen der Deutschen Bahn. „Die Verkaufsstelle soll aber außerhalb des Bahnhofsgebäudes liegen.“ Weitere Planungsdetails will Siedler nicht erläutern. Der Investor werde sich zu gegebenem Zeitpunkt mit seinen Plänen selbst vorstellen. „Ich kann nur sagen, wir sind guter Dinge, denn wir haben hier einen lokalen Investor, der mit Herzblut bei der Sache ist, und ich denke, genau den brauchen wir auch, um das Bahnhofsgebäude weiterzuentwickeln!“

Natürlich werde man für den Fall, dass vereinbarte Fristen zur Umsetzung der Gebäude-Renovierung nicht eingehalten werden, eine Rückabwicklungs-Klausel in den Vertrag einbauen. „Denn es ist natürlich klar: Es ist wichtig, dass es an dieser Stelle weitergeht!“

Siedler rechnet mit einer Einbringung des Verkaufsvertrags in der ersten Sitzungsrunde nach den Sommerferien.

Die FDP hat nach der Information Siedlers zum geplanten Verkauf des Bahnhofsgebäudes in der Stadtverordnetenversammlung sogleich mit einer Pressemitteilung reagiert. Darin heißt es seitens des FDP-Vorsitzenden, Holger Grupe: „Wir sind hoch erfreut, dass es am Bahnhof endlich Bewegung gibt. Da das Hotel im Spätsommer 2019 seine Pforten öffnen soll, wäre es sehr begrüßenswert, wenn der sanierte Bahnhof zeitnah eröffnet würde. „Zudem wird die Bausubstanz ja nicht besser und eine Sanierung wird einige Zeit in Anspruch nehmen“, so Grupe. „Jede Baustelle, die wir vor Eröffnung des Hotels und des Kammermusiksaals schließen können, erhöht die Chancen für einen erfolgreichen Start des Quartiers.“ Die Anbauten, die nicht zur historischen, denkmalgeschützten Substanz des Gebäudes gehören, sollten rückgebaut werden, fordert die FDP. Diese Arbeiten könnten nach Ansicht der Liberalen „schon bald beginnen, solange auch noch die Bagger an der Baugrube des Hotels stehen“. Daher möchten die Liberalen nicht bis nach den Sommerferien warten, um das Thema in der Stadtverordnetenversammlung zu beschließen. „Wir werden alles daran setzen, noch vor der Sommerpause einen Beschluss herbeizuführen. Ein Vertrag sollte keine fünf Monate brauchen und wir möchten, dass die Stadt den Vertrag möglichst schnell abschließt“, verkünden sie. Erster Stadtrat Robert Siedler machte indes klar, dass er es für unrealistisch hält, für die kommende Sitzungsrunde, also bis Anfang Mai, die nötigen Vertragsinhalte in trockenen Tüchern zu haben.



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