Benifiz-Golfturnier der Lions hilft Kindern und Flüchtlingen

Einer der Starter beim ersten Abschlag am Vormittag. Das Benefiz-Golfturnier über 18 Loch dauerte mit Teepause etwa viereinhalb Stunden. Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – Bei herbstlichem Wetter schritten vergangenen Freitag 42 Golfer auf der herrlichen Golfanlage im Schlosspark des Golf- und Land-Clubs Kronberg zum Abschlag. „Pro Spieler zahlen die Firmen, die hier vorrangig ihre Mitarbeiter oder Kunden schicken, 500 Euro Startgebühr, informierte Peter Forster vom Lions Club Kronberg über das Konzept des Benefiz-Turniers zugunsten von Kindern und Flüchtlingen, das seit nunmehr 13 Jahren gut funktioniert. Die Euros, die durch das Benefizturnier eingespielt werden, gehen hälftig an das Friedensdorf Oberhausen, das, 1967 gegründet, verletzte oder missgebildete Kinder aus Kriegs- oder Krisenregionen nach Deutschland in das Friedensdorf holt, von wo aus sie auf die entsprechenden Ärzte verteilt werden, die die zum Teil höchst komplizierten Operationen durchführen. Einer von ihnen, der die Kinder unentgeltlich behandelt, ist der auf Kinderchirurgie spezialisierte Dr. Michael Schmidt, selbst Mitglied bei den Kronberger Lions, der schon vielen Kindern durch Operationen helfen konnte. Das Geld wird benötigt, wenn die Kinder zusätzlich Krankengymnastik oder Reha-Maßnahmen brauchen, beziehungsweise nicht ambulant, sondern im Krankenhaus behandelt werden müssen. „Es ist einfach toll, hier helfen zu können, wo Kindern eine neue Lebensperspektive gegeben wird“, so Forster, der im Organisationsteam mit acht bis neun weiteren „Lions“ bereits im Februar mit den Planungen für das groß angelegte Benefizturnier begonnen hat. Es gebe auch viele Eingriffe, die für deutsche Ärzte durchführbar sind, in der Heimat der Kinder jedoch nicht. Diese Lücke zu schließen und damit Kindern ein selbstbestimmtes Leben, eine Zukunft zu ermöglichen, sei der unterstützenswerte Ansatz des Friedensdorfes Oberhausen. Mit dem Golfturnier haben die Kronberger Lions, gemeinsam mit seiner Jugendorganisation, dem Leo Club Kronberg, seit einigen Jahren ein sehr erfolgreiches Konzept am Start, um für sinnvolle soziale Projekte Einnahmen zu generieren. Forster zeigte sich auch begeistert über die zahlreichen Sponsoren. „Und wir werden jedes Jahr auch wirklich äußerst großzügig von der Kronberger Geschäftswelt unterstützt, sozusagen bis zum gesponserten Kuchen für die Teepause der Spieler“, betonte er. „Ohne dieses großartige Engagement könnten wir diese Veranstaltung gar nicht verwirklichen.“

Die andere Hälfte der generierten Einnahmen kommt im Rahmen der Aktion „FAZ-Leser helfen“ in diesem Jahr Flüchtlingen zugute. Der Lions Club unterstützt ein Projekt der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main zur sprachlichen und beruflichen Integration von Flüchtlingen. Das Angebot „INA – Integration durch Duale Bildung“ läuft bereits erfolgreich seit diesem Frühjahr. An fünf Tagen in der Woche lernen die bis zu 15 Teilnehmer aus Pakistan, Äthiopien, Syrien und Afghanistan täglich von 8 bis 15 Uhr betriebliche Abläufe und den Arbeitsalltag in Deutschland kennen, erlernen praktische handwerkliche Fertigkeiten und erwerben durch intensive Sprachkurse Sprachkompetenzen, die sie in einem Betriebspraktikum erproben können. An die neunmonatige Projektphase schließt sich eine dreimonatige Nachbetreuung an, die den Teilnehmern helfen soll, eine sozialversicherungspflichtige Anstellung oder einen Ausbildungsplatz zu finden.

Einen nicht unerheblichen Anteil zum Gelingen des Golfbenefiz-Turniers, das am Abend mit einem Drei-Gänge-Menü abgerundet wurde, trägt auch die große Tombola mit vielen attraktiven Preisen, die ebenfalls vorher mit viel Engagement eingeworben wurden. Die Teilnehmer des Wettkampfs kamen an diesem Tag jedenfalls voll auf ihre Kosten: Es wurden Sonderpreise („Nearest to the pin“ und „loggest drive“) ausgespielt, sowie in zwei Klassen A und B je drei Netto-Preise und je ein Brutto-Preis für die Damen und Herren vergeben und ein „hole in one“ geschlagen. Die Sieger waren bei „Nearest to the pin“ Damen: Sabine Gramberg, „Nearest to the pin“ Herren: Philip Gramberg, beim „Longest Drive“ Damen: Felicitas Nicol und beim „longest drive“ Herren: Winfried Fahl.

Die Gewinner der Netto Klasse B sind Erster Davod Knower, Zweite Sabine Gramberg und Dritter Ralf Darpe. Die Gewinner der Netto Klasse A sind auf Platz 1, Ursula Becker, auf Platz zwei Dieter Pfleger und Platz drei Regina Oldenburg. Den Brutto-Preis der Damen gewann Susanne Siegmund und der der Herren ging an Winfried Fahl.

Das „hole in one“, das äußerst selten vorkommt, da hier der Ball mit nur einem Schlag ins Loch zu befördern ist, hat Philip Gramberg geschlagen.

Wer beim Golf vielleicht nicht die Nase vorn hatte, konnte sich dafür am Abend über den einen oder anderen schönen Gewinn freuen, darunter einige schöne Reisen. Aber selbst wer auch da das Glück nicht auf seiner Seite hatte, konnte gewiss zufrieden nach Hause fahren mit dem guten Gefühl, nicht nur einen sportlichen und festlichen Tag in wunderschöner Natur genossen zu haben, sondern damit Kindern und lernwilligen Flüchtlingen geholfen zu haben.

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