Buchtipp

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Wie die Steeple Sinderby Wanderers den Pokal holten von J.L.Carr; Roman; Dumont 2017; 20,Euro. Wer liebt sie nicht, die Geschichten der Kleinen, die völlig überraschend gegen die Großen zum Erfolg kommen. In diesem Roman von J.L.Carr ist es ein 547-Seelen-Dorf in den Hochmooren von Yorkshire, das es bis zum Finale des F-A.Cups in das Wembleystadion schafft. Alex Slingsby ist Exfußballprofi, Grundschullehrer in Sinderby – und ein Mann mit Ambitionen. Unterstützt vom Schuldirektor, einem Exilungarn mit Doktor in Philosophie, nimmt er sich des amateurhaften örtlichen Fußballteams an. Die beiden bilden ein unkonventionelles Trainergespann. Der Philosoph stellt zehn Regeln auf, mit deren Hilfe das Team zum Erfolg geführt werden könnte und die in all ihrer Schlichtheit doch von tiefer Wahrheit zeugen. So besagt zum Beispiel Regel Nr. 5 „Jeder Spieler bis auf dem Mittelfeldspieler, muss das eigene Tor verteidigen, und jeder Spieler, bis auf den Torwart, muss das gegnerische Tor angreifen.“ So ganz nebenbei ist es aber auch die Geschichte eines englischen Dorfes mit seinen skurrilen Bewohnern und dem sehr englischen, sehr ländlichen Leben. Von J. L. Carr ist im vergangenen Jahr der Roman „Ein Monat auf dem Lande“ das erste Mal auf Deutsch erschiene, ein hochgelobtes wunderbares Buch. Der jetzt vorliegende neue Roman knüpft daran an und ist viel mehr als ein Buch über Fußball – es ist eine Geschichte vom Erfolg des Underdogs, mit viel Witz, der von einer leisen Melancholie geprägt ist. Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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