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Der Dichter der Familie von Gregoire Delacourt, Roman, Atlantik Verlag gebunden 20 Euro. Mit sieben Jahren schreibt Édouard sein erstes Gedicht. Für seine entzückte Familie steht fest: Édouard ist der Dichter der Familie. Diesen einen Moment reiner Liebe und Bewunderung versucht er zeit seines Lebens wiederauferstehen zu lassen und erzählt von seinem fortwährenden Scheitern dabei in einem lakonisch-leichten Tonfall. Er wählt die falsche Frau und muss machtlos zusehen, wie seine Familie zerbricht, wie seine Eltern und Geschwister sprachlos unglücklich werden. Statt Schriftsteller wird er ein erfolgreicher Werbetexter, fühlt sich aber trotzdem immer im verkehrten Leben. „Schreiben heilt“, hat sein Vater immer gesagt. Zu dieser Weisheit zurückgekehrt, gelingt dem Ich-Erzähler die Versöhnung mit dem Leben und den Lieben, wenn auch nicht mehr alles gut werden kann. Verhaltene Melancholie, versteckte Heiterkeit, viel Leben und noch mehr Gefühl und auf jeden Fall ganz viel Frankreich kann man in diesem gut komponierten und geschriebenen Unterhaltungsroman finden. Erhältlich in allen Buchhandlungen.