Buchtipp

Aktuell

„Dame zu Fuchs“, Novelle von David Garnett; btb 2018, 9 Euro

Der schmale Roman, eigentlich eine Novelle, stammt aus dem Jahre 1922. Geschrieben hat ihn David Garnett, ein Dandy aus dem Umfeld von Virgina Woolf. Der Titel dieses skurrilen Eheromans „Dame zu Fuchs“ beschreibt genau das ungeheuerliche Ereignis, das hier geschildert wird: Ein jung verheiratetes, hochgradig verliebtes Paar unternimmt in den ersten Tagen des Jahres 1880 einen Spaziergang durch das oberhalb ihres Anwesens gelegene Wäldchen. In der Ferne sind Signalhörner von Jägern zu hören, Jagdhunde bellen. Im Gegensatz zu ihrem Mann Richard findet Silvia Tebrick – geborene Fox! – keinen Gefallen an dieser Freizeitbeschäftigung englischer Gentlemen. Mr. Tebrick möchte gerne einen Blick auf die Jagdgesellschaft erhaschen, eilt zum Rande des Waldes, und als er hinter sich einen Schrei hört und sich umdreht, ist das Unglaubliche geschehen: „Wo eben noch seine Frau gewesen war, stand, mit leuchtend rotem Fell, ein kleiner Fuchs.“ Zehn Jahre, nachdem Franz Kafka seinen Gregor Samsa in ein unwürdiges Insekt verwandelt hatte, findet hier eine ebenso merkwürdige Metamorphose statt: Dame zu Fuchs. Seit diesem Zeitpunkt liebt Richard eine Fähe. Er entlässt das Personal und versucht so gut es geht ein Zusammenleben mit Silvia. Allerdings muss er feststellen, dass seine zarte und wohlerzogene Frau den Trieben eines Fuchses nicht dauerhaft ausweichen kann.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



X