Buchtipp

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Reisebericht von Helge Sobik; Picus 2018; 15 Euro

Im kleinen, aber sehr guten österreichischen Picus Verlag gibt es seit einigen Jahren die Reihe „Lesereise“. Das sind keine Reiseführer, mit denen die Reisenden sich durch fremde Länder navigieren könnten. In diesen schönen Bänden werden Menschen und Gegebenheiten aus dem jeweiligen Land vorgestellt, die einen Einblick in Wesen und Kultur bieten. So ist dieses Jahr zum Beispiel der Band zu Portugal erschienen. Wir können dort Vasco da Gama kennen lernen: Der Mann heißt wie die längste Brücke Europas, wie ein Einkaufszentrum in Lissabon, wie Fußballvereine in Rio, Kapstadt und Goa – und wie sein Urahn gleichen Namens, der einst den Seeweg nach Indien entdeckt hat. Vasco da Gama ist Antiquitätenhändler in Lissabon. Auch die Fischer auf den Inseln, die der Algarve vorgelagert sind, ticken ähnlich. Herzlich und zugleich zurückhaltend sind sie, typisch portugiesisch sowieso – wie die Leute aus dem Stockfisch-Kochverein von Aveiro oder die Schäfer aus der bis knapp zweitausend Meter hohen Serra da Estrela tief im Binnenland. Ob im Februar an der vom Sturm umtobten Küste bei Porto oder in den Bergen, wo ein Ex-Banker eine bankrotte Weberei wieder zum Leben erweckt hat. Es sind immer subjektive, persönliche Eindrücke, die in den Bänden der „Lesereise“ festgehalten sind und diese zu einer sehnsüchtigen Urlaubsvorbereitung oder auch vergnüglichen Nachbereitung machen.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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